Zukunft von Bo Parts Solutions: Sanierung in der Krise?
Bo Parts Solutions in Witzenhausen kämpft um Sanierung im Insolvenzverfahren – aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen.

Zukunft von Bo Parts Solutions: Sanierung in der Krise?
In Nentershausen-Dens und Sontra scheint die Lage bei der Bo Parts Solutions GmbH & Co. KG nach wie vor angespannt, aber dennoch gibt es Lichtblicke. Trotz der eingeleiteten Insolvenzverfahren und der damit verbundenen Unsicherheiten läuft die Produktion in beiden Standorten weiter. Wie HNA berichtet, hat das Unternehmen, das Türverkleidungen, Instrumententafeln und Seitenwandverkleidungen für die Automobilindustrie herstellt, im November 2024 einen Insolvenzantrag gestellt. Auslöser war der Wegfall eines Kleinserienauftrags für ein Volkswagenmodell, was zu einer bedrohlichen wirtschaftlichen Schieflage führte.
Der Insolvenzantrag wurde Anfang Januar 2025 formalisiert, und seitdem liegt die Verantwortung bei Insolvenzverwalter Kai Dellit. „Wir befinden uns in aussichtsreichen Verhandlungen mit potenziellen Investoren“, hebt Dellit hervor. Ein Zeitplan ist jedoch noch nicht in Sicht. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurden bereits 28 Arbeitsplätze abgebaut, drei Mitarbeiter haben das Unternehmen von sich aus verlassen. Aktuell sind noch 44 Beschäftigte im Unternehmen, und die Betriebsfortführung verläuft bislang ohne Unterbrechung.
Sanierung unter Insolvenzschutz
Durch das Insolvenzverfahren sind die Löhne und Gehälter der 73 Mitarbeiter für die ersten drei Monate über Insolvenzgeld gesichert. „Es ist unser Ziel, durch Sanierung unter Insolvenzschutz die Arbeitsplätze zu retten“, betont die Geschäftsführung. Über die Zukunft der neu errichteten Halle im Husarenpark in Sontra, die ursprünglich 50 neue Arbeitsplätze schaffen sollte, gibt es jedoch noch viele Fragen. Informationen über das Mietverhältnis oder den weiteren Planungsstand sind gegenwärtig nicht verfügbar.
Dennoch blicken die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft. „Die Treue unserer Kunden ist ein wichtiges Signal,“ so Dellit. Das Unternehmen hat sogar die IATF-Zertifizierung in der Automobilindustrie erneut erhalten und kann somit weiterhin neue Aufträge an Land ziehen und erfolgreich abwickeln. Auf die Frage, wie es um die finanziellen Altverbindlichkeiten steht, stellt der Insolvenzverwalter klar: Während Altverbindlichkeiten nicht bedient werden dürfen, werden Neumasseverbindlichkeiten stets erfüllt.
Ein schwieriger Prozess
Die Sanierungsarbeiten sind jedoch nicht einfach. Laut einem Bericht von Der Indat haben wichtige Kunden bereits ihre Unterstützung für die Betriebsfortführung zugesichert, was der Bo Parts Solutions GmbH & Co. KG zusätzliche Hoffnung gibt. Dennoch bleibt die Situation angespannt: „Noch ist unklar, welche Maßnahmen jetzt wirklich greifen werden und ob wir die angestrebten Ziele erreichen können“, fügt Dellit hinzu.
Für das Unternehmen bleibt es also eine Herkulesaufgabe, die eintretenden Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen. Die kommenden Monate könnten entscheidend sein für die Bo Parts Solutions GmbH & Co. KG und deren Belegschaft in Nordhessen.