Einsturzgefahr: Droht dem Holzape-Viadukt das endgültige Aus?
Eine starke Beschädigung des Holzape-Viadukts in Wülmersen gefährdet den Diemelradweg. Radfahrer erhalten alternative Umleitungen.

Einsturzgefahr: Droht dem Holzape-Viadukt das endgültige Aus?
In Wülmersen ist die Brücke über die Holzape stark beschädigt und steht vor großen Herausforderungen. Laut HNA birgt der Zustand der Brücke Lebensgefahr durch Wurzeleinwüchse, Unterspülungen sowie herausgefallene Steine. Dies führt dazu, dass einer der Pfeiler nicht auf festem Boden steht und die denkmalgeschützte Brücke als einsturzgefährdet eingestuft wird. Eine alternative Umleitung für den beliebten Diemelradweg ist dringend nötig.
Die Umleitung führt über einen steilen, unbefestigten Waldboden, was besonders für Radfahrer mit schwerem Gepäck zur Herausforderung werden kann. Hilfsbereite Radfahrer unterstützen sich gegenseitig, um diesen steilen Weg zu bewältigen. Trotz der Schwierigkeiten hat das nahegelegene Café Mehlschwalbe erfreulicherweise keinen Rückgang der Gästezahlen verzeichnet.
Ungewisse Zukunft für die Holzape-Brücke
Der Bürgermeister von Trendelburg, Manuel Zeich, arbeitet an Verbesserungen, jedoch gibt es bislang keine konkreten Umleitungspläne. Hessen Forst plant aufgrund des desolaten Zustands der Brücke ihren Abriss und stellt einen Antrag auf Gefahr im Verzug. Dabei muss der Denkmalschutz, da es sich um eine der ältesten Eisenbahnbrücken in Hessen handelt, berücksichtigt werden. Das hessische Landesamt für Denkmalpflege steht hierzu in Kontakt mit Hessen Forst.
Die Brücke, erbaut in den 1840er Jahren, steht im Fokus, da unklar ist, wie es mit ihr und dem Diemelradweg weitergehen wird. Aktuell wird die Umleitung als unkompliziert eingeschätzt, jedoch nicht als dauerhafte Lösung angesehen. Der Landkreis Kassel evaluiert verschiedene Varianten zur Wiederherstellung der Befahrbarkeit. Der Diemelradweg ist übrigens eine ADFC-Qualitätsroute mit fünf Sternen, und der Nachklassifizierungsprozess für 2026 läuft, ohne dass die Umleitung die Bewertung negativ beeinflussen sollte.
Ein Lückenschluss für den Diemelradweg
Dank einer Gesamtinvestition von etwa 1,2 Millionen Euro, von denen 75 Prozent durch das Programm „Stadt und Land“ gefördert werden, wurde eine neue Geh- und Radwegverbindung entlang der Kreisstraße 91 geschaffen. Die Planung für dieses Projekt begann Ende 2022, und die Verkehrsfreigabe steht bald bevor. Der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese betont die Präzision bei der Ausführung und hebt die Vorteile der neuen Konstruktionen hervor. Die Aluminiumbrücken, die nicht nur leicht sind, sondern auch eine hohe Lebensdauer und Korrosionsbeständigkeit bieten, kommen aus einer Firma am Bodensee.
Für Radfahrer in der Region ist der Diemelradweg eine der besten Routen in Deutschland und zählt seit vielen Jahren zu den beliebtesten Wegen. Mit der neuen Verbindung und dem stetigen Ausbau des Radwegenetzes zeigt die Region, dass sie ein gutes Händchen für die Förderung des Radverkehrs hat.