Lahn-Dill-Kreis

Berufsausbildung neu gedacht: So starten Schüler in die Zukunft!

In der heutigen Zeit stellt sich die Frage nach der Zukunft der Ausbildung dringlicher denn je. Die Berufsschulen im Lahn-Dill-Kreis haben erkannt, dass ihre Angebote über die reine Berufsausbildung hinausgehen müssen. Dies bestätigt auch die Schulleitung der Gewerblichen Schulen Dillenburg (GSD), die kürzlich mit der Wirtschaftsförderung des Lahn-Dill-Kreises über aktuelle Ausbildungsanforderungen und -perspektiven diskutierte. Dabei wird deutlich, dass das Ziel der Projekte zur Berufsorientierung darin besteht, junge Menschen frühzeitig für verschiedene Berufsausbildungen zu sensibilisieren, um sie optimal auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Ein bedeutendes Projekt in diesem Kontext ist die Initiative für Mehr Ausbildung (IMA). Diese bietet seit 2022 Berufsorientierungsworkshops für Grundschulkinder vor dem Übergang in die Sekundarstufe I an. Die Workshops sind darauf ausgelegt, das Bewusstsein für Lernen über die klassischen Fächer Lesen, Schreiben und Rechnen hinaus zu schaffen und gleichzeitig die Distanz zur Berufsschule abzubauen. Auszubildende werden aktiv in die Durchführung der Workshops eingebunden, was eine praktische Verbindung zur realen Berufswelt ermöglicht.

Berufsvorbereitung in der Mittelstufe

Ein weiteres Projekt, das beachtenswert ist, ist die Zusammenarbeit mit der Comenius-Schule-Herborn unter dem Namen „Mittelstufenschule“. Diese umfasst berufsbezogenen Unterricht an einem Tag pro Woche, wobei Schüler in der 8. Klasse vier Themenschwerpunkte über je zehn Wochen lernen. In der 9. Klasse vertiefen die Jugendlichen zwei Schwerpunkte über ein halbes Schuljahr. Aktuell nehmen 264 Schüler an dieser Mittelstufenschule teil, was ihr Interesse an beruflichen Perspektiven zeigt.

Zusätzlich gibt es das Projekt SchulePlus, das in Kooperation mit der Johann-Textor-Schule in Haiger die parallele Absolvierung von Ausbildung und Schulabschluss ermöglicht. Landrat Carsten Braun hebt hervor, dass die Unterstützung dieser Projekte entscheidend für die erfolgreiche Integration junger Menschen in die Arbeitswelt sei. Das Projekt „Zukunftsfähige Berufsschule“ verfolgt das Ziel, die duale Ausbildung in Hessen zu stärken, um den künftigen Fachkräftebedarf zu sichern.

Herausforderungen und Veränderungen in der Berufsausbildung

Die aktuelle Entwicklung zeigt jedoch auch Herausforderungen auf. So wurde die Mindestklassengröße zum Schuljahr 2021/2022 gesenkt, um gefährdete Ausbildungsberufe zu sichern. Bestimmte Ausbildungsberufe mit geringen Schülerzahlen, wie Friseur oder Bäckerei, werden nicht mehr in Dillenburg angeboten. Dennoch erfreuen sich neue Ausbildungsberufe wie Fachinformatiker für Digitale Vernetzung und Daten- und Prozessanalyse wachsender Nachfrage. Diese wurden als „Landesfachklasse IT“ etabliert und bieten Jugendlichen zeitgemäße Perspektiven.

Die Schulleiterin Astrid John warnt jedoch, dass weite Wege zur Berufsschule die Beliebtheit bestimmter Ausbildungsberufe beeinträchtigen könnten. Um dem entgegenzuwirken, bietet die Schule Zusatzmodule für Zerspannungsmechaniker und Mechatroniker an, um den Betrieben in der Region zu helfen. Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren, um die Ausbildung von Fachkräften in der Region zu sichern.

Integration durch Sprachförderung

Ein bedeutender Aspekt, um die Ausbildungsfähigkeit junger Menschen zu erhöhen, liegt in der Sprachförderung. Das InteA-Sprachförderprogramm ermöglicht es, externe Abschlussprüfungen wie den Hauptschul- und den mittleren Abschluss abzulegen. Insbesondere das Deutsche Sprachdiplom (DSD I PRO) ist dabei hervorzuheben, da es die Sprachkenntnisse von Seiteneinsteigern aus InteA zertifiziert und sie optimal auf eine duale Ausbildung und den Berufsschulunterricht vorbereitet.

Die Prüfung DSD I PRO wird unter Berücksichtigung der allgemeinen berufsorientierten Sprachkenntnisse abgelegt und erstreckt sich über die Sprachstufen A2/B1. Schülerinnen und Schüler, die mindestens ein Jahr gezielte Sprachförderung erhalten haben, nehmen an dieser Prüfung teil. Neben der sprachlichen Vorbereitung profitieren die Teilnehmenden von einer gezielten berufsbezogenen Sprachförderung, was ihnen den Zugang zu Ausbildungsplätzen oder weiterführenden Schulangeboten erleichtert.

Insgesamt zeigt sich, dass die Berufsschulen im Lahn-Dill-Kreis eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen ins Leben gerufen haben, um jungen Menschen bestmögliche Voraussetzungen für ihre zukünftige berufliche Laufbahn zu bieten. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Wirtschaft und Fachkräften ist dabei essenziell, um den Herausforderungen der modernen Berufsausbildung begegnen zu können. Und wie das Lahn-Dill-Kreis berichtet, waren diese Gespräche und Initiativen nur der Anfang eines umfassenden Prozesses zur Verbesserung der Ausbildungslandschaft in der Region.

Für weitere Informationen über die Sprachförderangebote ist die Gewerbliche Schulen Lahn-Dill-Kreis eine nützliche Anlaufstelle.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
lahn-dill-kreis.de
Weitere Infos
gs-ldk.de

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