
Die Wirtschaft in Mittelhessen sieht sich derzeit signifikanten Herausforderungen gegenüber. Laut Lahn-Dill-Kreis sind Themen wie Digitalisierung, demografischer Wandel, Nachhaltigkeit und globale Vernetzung entscheidend für die zukünftige Entwicklung. In diesem Kontext bietet das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. (BWHW) eine gezielte Weiterbildung zur Transformationsbegleiterin oder zum Transformationsbegleiter an, um Unternehmen bei der Anpassung an diese Veränderungen zu unterstützen.
Die Initiative, die vom Lahn-Dill-Kreis und dem Bildungsbüro des Kreises ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Unternehmensverantwortliche zu qualifizieren, die eine nachhaltige Unternehmensentwicklung fördern möchten. Die Weiterbildung wird am 23. April 2025 starten und erstreckt sich über zwölf Wochen. Sie kombiniert Präsenzphasen mit virtuellen Einheiten, die es den Teilnehmenden ermöglichen, umfassende Kompetenzen zur Begleitung von Veränderungsprozessen und zur Umsetzung von Innovationsprojekten zu erwerben.
Infoveranstaltung und Ausbildungsinhalte
Am 18. März 2025 um 17 Uhr findet eine Infoveranstaltung im Bildungshaus Lahn-Dill in Wetzlar statt. Diese Veranstaltung bietet eine Gelegenheit, den Ablauf und die Inhalte der Weiterbildung kennenzulernen sowie sich über Fördermöglichkeiten zu informieren. Zudem haben Unternehmensvertreter die Chance, mit Expertinnen und Experten sowie anderen Firmen ins Gespräch zu kommen. Eine Anmeldung zur Infoveranstaltung ist ab sofort möglich.
Ein zentrales Element der Weiterbildung ist die Entwicklung eines eigenen Transformationsprojekts, das auf die spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten ist. Monika Scheuermann, Regionalleiterin des BWHW Bildungsbüro Lahn-Dill, steht für weitere Informationen zur Verfügung.
Berufliche Veränderung durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Die fortschreitende Digitalisierung hat bereits tiefgreifende Auswirkungen auf bestehende Berufe und schafft gleichzeitig neue Berufsfelder. Laut berufsbild.com bedeutet dies unter anderem die Automatisierung von Routinetätigkeiten in Industrie und Büros sowie die Schaffung flexibler Arbeitsmodelle durch digitale Kommunikationstechnologien. Berufsbilder wie App-Entwickler, Datenanalysten und Cybersecurity-Spezialisten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Herausforderungen bestehen jedoch auch in der Notwendigkeit zur kontinuierlichen Weiterbildung.
Ebenfalls spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Unternehmen sind gefordert, ihre Prozesse umzustellen, um die Umweltbelastung zu reduzieren. In diesem Bereich sind Berufe wie Umweltberater und Ingenieure für erneuerbare Energien gefragter denn je. Diese Entwicklungen erfordern von den Mitarbeitenden nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch ein Engagement für nachhaltige Praktiken und lebenslanges Lernen.
Zukunft der Arbeit
Ein umfassender Bericht von Deloitte zeigt, dass die Jobs der Zukunft zunehmend interaktive und empathische Fähigkeiten verlangen. Etwa 65% der Arbeitszeit in diesen Berufen lassen sich nicht automatisieren. Die Zunahme an Jobs, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Management, wird voraussichtlich die Arbeitsplatzverluste durch Automatisierung ausgleichen. Bis 2035 wird ein Netto-Zuwachs von 1,3 Millionen Jobs erwartet, wobei der größte Wachstum in den Gesundheitsberufen (+26%) und den lehrenden Berufen (+20%) zu erwarten ist.
Die Schlüsseltechnologien Robotics und Data Analytics prägen dabei die künftige Berufswelt maßgeblich. Obwohl 35% der Arbeitszeit durch Technologie ersetzbar sind, bleibt der Bedarf an analytischem Denken, Spezialisierung, Kreativität und menschlicher Interaktion ungebrochen. Die Entwicklung eines neuen, flexiblen und technologieaffinen Arbeitsmarktes ist somit nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für Unternehmensverantwortliche, die bereit sind, sich weiterzubilden und anzupassen.