Reichelsheim droht Bruch mit Tierheim Wetterau: Aufregung vor Abstimmung!
Reichelsheim plant Austritt aus dem Tierheim Wetterau wegen hoher Baukosten. Debatte über vier Jahrzehnte bestehende Mitgliedschaft.

Reichelsheim droht Bruch mit Tierheim Wetterau: Aufregung vor Abstimmung!
Ein heftiges Wortgefecht über die Zukunft des Tierheims in Reichelsheim beschäftigt derzeit die Gemüter in der Wetterau. Der örtliche Bürgermeisterin Lena Herget (SPD) steht der Vorsitzende des Tierheims Wetterau, Heiko Färber, kritisch gegenüber. Grund dafür sind die anhaltend hohen Baukosten für ein neues Tierheim, die nach ersten Schätzungen bei rund 8,9 Millionen Euro liegen. Reichelsheim müsste davon etwa 300.000 Euro tragen. Diese finanziellen Hürden könnten dazu führen, dass die Gemeinde sich aus dem Tierheim Wetterau zurückzieht, was am 11. Dezember in einer Stadtverordnetensitzung beschlossen werden soll, wie FNP berichtet.
Färber ist alarmiert und kritisiert das Versäumnis der Bürgermeisterin, eine nähergehende Kommunikation über die Situation zu pflegen. Seiner Meinung nach untergraben die Überlegungen, stattdessen einen Vertrag mit dem Tierheim Elisabethenhof in Reichelsheim abzuschließen, die langfristige Perspektive des kommunalen Tierheims. Der Elisabethenhof wird vom „Bund gegen Missbrauch der Tiere“ getragen und Färber warnt, dass die Entscheidung Reichelsheims auch andere Kommunen im Wetteraukreis beeinflussen könnte.
Die Rolle der CDU und kritische Stimmen
Die CDU-Fraktion in Reichelsheim hat bereits eine Anfrage zur Fundtierversorgung eingereicht, um die Hintergründe des geplanten Ausstiegs aus dem Tierheim Wetterau zu beleuchten. Die Bedenken sind groß: Seit 1991 kümmert sich das Tierheim Wetterau um die Fundtiere in 22 von 25 Gemeinden des Wetteraukreises, darunter auch Reichelsheim. Ein Ausstieg könnte, so die CDU, verheerende Folgen für die Tierversorgung in der Region haben, da auch die Sanierung des bestehenden Tierheims dringend ins Auge gefasst werden muss.
„Es ist notwendig, alle Optionen transparent zu prüfen, bevor wir eine wegweisende Entscheidung treffen,“ sagt Rebecca Menzel, die Fraktionsgeschäftsführerin. Sie fordert eine umfassende Aufklärung über die tatsächlichen Kosten, die Zahl der untergebrachten Fundtiere und die Risiken eines Systemwechsels. Denn ein Vertrag mit dem Elisabethenhof könnte zusätzliche Sanierungskosten verursachen und eventuell zu Engpässen führen, wenn die Kommunen nicht richtig über die neuen Bedingungen informiert werden.
Das Tierheim Wetterau – eine kommunale Institution
Das Tierheim Wetterau, das seit 1971 besteht und als kommunales Projekt gilt, hat sich seit vielen Jahren um den Schutz und die Unterbringung von Tieren gekümmert. In den vergangenen Jahren wurden von Reichelsheim insgesamt 30 Katzen und 45 Hunde dort abgegeben. Das Tierheim ist nicht nur für Fundtiere zuständig, sondern auch für Tiere, die beschlagnahmt werden müssen. Färber mahnt die Stadt und die Bürger, die Bedeutung dieser Institution nicht aus den Augen zu verlieren und die damit verbundenen Verpflichtungen zu berücksichtigen.
„Wenn wir Reichelsheim aus dem Tierheim Wetterau herausziehen, könnte das die Rückkehr von Tieren in Not erheblich erschweren,“ warnt Färber. Seine Bedenken sind klar: Ein Zusammenbruch der Zusammenarbeit könnte in der gesamten Region weitreichende Konsequenzen haben. Die nächste Stadtverordnetensitzung am 11. Dezember wird somit entscheidend sein für die Zukunft der Tierhaltung und des Tierschutzes in Reichelsheim und darüber hinaus. Damit wird nicht nur die Tierkommunikation, sondern auch die soziale Verantwortung, die die Gemeinden für ihre Tiere tragen, auf die Probe gestellt.