Neues Sprachförderprogramm im Main-Taunus-Kreis: Chancen für Kinder!

Neues Sprachförderprogramm im Main-Taunus-Kreis: Chancen für Kinder!

Was tut sich im Main-Taunus-Kreis? Eine neue Initiative zur Sprachförderung bringt frischen Wind in die Bildungsszene. Steigende Zahlen zeigen, dass immer mehr Kinder in Deutschland Schwierigkeiten mit Deutsch als Bildungssprache haben. Rund 40 Prozent der Zehnjährigen können nicht sinnentnehmend lesen, und viele Schüler, die in der zweiten Klasse als schwache Leser auffallen, verlassen die Schule als funktionale Analphabeten. Vor diesem Hintergrund hat der Verein InSL e.V. ein innovatives Sprachförderkonzept ins Leben gerufen, das nun im Main-Taunus-Kreis umgesetzt wird. Gemäß den Informationen von Taunus Nachrichten unterstützt dieses Programm Kinder von der Kita bis zum Schulabschluss und zielt darauf ab, deren sprachliche Fähigkeiten nachhaltig zu stärken.

Gegründet wurde der Verein 2011 in Friedrichsdorf und bezieht sich auf Forschungen von Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt im Hochtaunuskreis wird das Konzept nun im Main-Taunus-Kreis ausgerollt. Am 11. Juni fand der offizielle Startschuss statt, und die erste Phase der Initiative soll rund 300 Kinder erreichen, während die zweite Phase sogar 700 Schülerinnen und Schüler umfasst. Langfristig wollen die Verantwortlichen, dass bis zu 10 % der Kinder in der Region von dieser Sprachförderung profitieren.

Vielfältige Angebote für Kinder

Das Programm, das in Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen umgesetzt wird, setzt auf eine Vielzahl von Maßnahmen. Es sind unter anderem Angebote wie „Sprachpiraten“ für Kinder von drei bis sechs Jahren, „Sprachdetektive“ für Grundschulkinder sowie eine sprachsensible Hausaufgabenbetreuung geplant. Ein weiterer spannender Teil des Programms ist das digitale Förder-Tool „Lesen mit dem Turbo-Team“, das in Kooperation mit Tutoring for all gUG entwickelt wurde. Diese vielfältigen Aktivitäten zielen darauf ab, die Erzählfähigkeit, Lesekompetenz, den Wortschatz und den schriftlichen Ausdruck der Kinder zu verbessern.

Doch nicht nur die Kinder sollen profitieren. Die Initiative sieht auch spezielle Fortbildungen und Coachings für pädagogische Fachkräfte vor, um deren Fähigkeiten in der Sprachförderung zu stärken. So wird ein rundum integriertes Konzept zur Sprachbildung geschaffen, das sowohl den Schülern als auch den Lehrkräften das nötige Handwerkszeug bereitstellt. Die Finanzierung dieser ambitionierten Projekte erfolgt unter anderem durch die Taunus Sparkasse und die Deutsche Bank Stiftung, die sich für die Sprach- und Leseförderung an mehreren Grundschulen engagiert.

Ein Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit

In Zeiten, in denen 40% der Kinder in Deutschland nicht ausreichend lesen können, zeigt das InSL-Programm nicht nur seine Relevanz, sondern auch den dringenden Bedarf an gezielter Unterstützung im Bildungsbereich. Die Initiative soll dabei helfen, den Zugang zur Bildungssprache für alle Kinder zu verbessern und somit einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit zu leisten.

Das Programm wird im Rahmen der bundesweiten Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) gefördert, die sich der Verbesserung der Lese- und Sprachförderung widmet. Bis 2025 sollen in bis zu 2700 Schulen und Kitas in Deutschland entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden, um eine flächendeckende Unterstützung zu gewährleisten.

Der InSL e.V. und seine Partner setzen also auf ein umfassendes Konzept zur Sprachförderung, das in die Bildungssystematik von Hessen eingreifen und spürbare Veränderungen herbeiführen soll. Wenn alles nach Plan läuft, werden viele Kinder im Main-Taunus-Kreis in Zukunft die Welt der Wörter ganz neu entdecken.

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier: Taunus Nachrichten, Deutsche Bank Stiftung, und KMK.