Statine unter Diabetes-Behandlung: Risiken und Chancen für Patienten!

Statine unter Diabetes-Behandlung: Risiken und Chancen für Patienten!

Was gibt’s Neues in der Welt des Diabetes? Bei einem kürzlich abgehaltenen Seminar in Wiesbaden hat Prof. Dr. Stephan Martin spannende Neuigkeiten rund um die Themen Gestationsdiabetes, Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes präsentiert. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Präsentation von Prof. Dr. Andreas Hamann über den Einfluss von Statinen auf den Blutzuckerspiegel. Denn wie Medscape berichtet, zeigt die Forschung, dass eine Statin-Therapie den Blutzucker bei Nicht-Diabetikern leicht erhöhen kann.

Statine, bekannt als HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, sind die am häufigsten verschriebenen Cholesterinsenker. Sie haben sich als effektiv in der Reduktion von kardiovaskulären Risiken, wie Herzinfarkten und Schlaganfällen, erwiesen. Um 22 % sinkt das Risiko für vaskuläre Ereignisse pro 1 mmol/L Reduktion des LDL-Cholesterins. Dennoch zeigen aktuelle Studien, dass bei Patienten unter Statintherapie ein moderat erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes besteht.

Das Diabetesrisiko unter Statinen

Im Detail wurden unterschiedliche Risiken beim Einsatz von Statinen betrachtet. Die Studie von Hamann zeigt, dass der HbA1c-Wert bei Diabetikern um 0,06 bis 0,08 Prozentpunkte ansteigt – eine minimale, aber nicht unbedeutende Veränderung (Ärzteblatt). Nach neueren Erkenntnissen korreliert die Intensität der Statintherapie auch mit dem Diabetesrisiko: bei hochintensiver Behandlung steigt das Risiko um 36 % im Vergleich zu Placebo, während es bei moderater Therapie “nur” um 10 % erhöht ist.

Doch was steckt hinter dieser besorgniserregenden Entwicklung? Laut PMC könnte die Verschlechterung der Glukosewerte durch verschiedene Mechanismen verursacht werden, z. B. durch eine beeinträchtigte Insulinempfindlichkeit oder eine verminderte Funktion der Betazellen.

Empfehlungen für Patienten

Für Menschen, die bereits an Diabetes leiden, zeigen die Ergebnisse, dass sich die Blutzuckerwerte bei einer Statin-Therapie verschlechtern können, und heute geht keiner dieser Aspekte mehr unbemerkt an den Patienten vorbei. Dr. Anja Vogt sprach ebenfalls über die Bedeutung der Aufklärung. Sie betont, dass es wichtig sei, Patienten über die Vorteile und Risiken der Statin-Therapie unaufgefordert zu informieren.

Besonders im Hinblick auf Frauen mit Gestationsdiabetes oder Typ-1-Diabetes wurde die Nachbetreuung als essenziell hervorgehoben. So erfahren etwa 7,4 % aller Schwangerschaften von Gestationsdiabetes, was zukünftige gesundheitliche Risiken für die betroffenen Frauen mit sich bringen kann, einschließlich eines erhöhten Risikos für Typ-2-Diabetes.

Fazit: Die Behandlung mit Statinen bleibt trotz gewisser Risiken, die bei Diabetikern zu erwarten sind, entscheidend für die Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen. Eine fundierte Entscheidung und Diskussion über die Therapieoptionen bleiben unerlässlich. Daher sollten sowohl Patienten als auch Ärzte bei der Planung der Behandlung eng zusammenarbeiten, um die besten Ergebnisse für die Gesundheit zu erzielen.