Schläuche für die Rettung: Odenwald hilft der Gelbbauchunke!

Schläuche für die Rettung: Odenwald hilft der Gelbbauchunke!

Odenwaldkreis, Deutschland - Im malerischen Odenwaldkreis hat sich ein bemerkenswertes Projekt in Bewegung gesetzt, das dem Schutz der Gelbbauchunke gewidmet ist. Wie Rheinmainverlag berichtet, werden dazu 16 ausrangierte Schläuche der Freiwilligen Feuerwehr Michelstadt genutzt, die einst für den Brandschutz eingesetzt wurden. Diese Schläuche erhalten nun eine wichtige zweite Chance: Sie dienen der Bewässerung von Laichflächen der Gelbbauchunke, um deren Lebensraum angesichts der zunehmenden Trockenheit zu erhalten.

Die Mitarbeitenden der Abteilung Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege des Odenwaldkreises sind regelmäßig im Einsatz, um diesen besonderen Lebensraum zu bewässern. Unterstützung erhalten sie dabei von engagierten Freiwilligen des NABU, die sich für den Erhalt dieser gefährdeten Art starkmachen. Stadtbrandinspektor Sascha Hammann zeigte sich begeistert über die sinnvolle Wiederverwendung der Schläuche und half beim Verladen der Materialien in das Auto von Kreismitarbeiterin Jessica Lettmann.

Einzigartiger Lebensraum und deren Bedrohung

Im gesamten Odenwaldkreis gibt es nur ein einziges bekanntes Vorkommen der Gelbbauchunke, das unter besonderem Schutz steht. Die Art lebt bevorzugt in Pioniergewässern, die durch natürliche Überschwemmungen oder temporäre Tümpel entstehen. Leider haben extreme Trockenphasen in den letzten Jahren diesen Lebensraum erheblich bedroht, was dringend Maßnahmen erforderlich macht.

Die aktuelle Bestandsaufnahme zeigt, dass etwa 15 Gelbbauchunken in der Region leben. Die Zielsetzung ist klar: Die Bestände sollen auf über 100 Tiere gesteigert werden. Dazu müssen in der Projektregion, die sich in einem ehemaligen Steinbruch befindet, nicht nur Kleingewässer angelegt werden, sondern es ist auch erforderlich, regelmäßig Gehölze zu entfernen, die das Wachstum der Pioniergewässer behindern können.Projekt Gelbbauchunke vermeldet, dass dies alles im Rahmen von Aktivitäten geschieht, die sich nicht nur an den Schutz der Gelbbauchunke richten, sondern Landnutzern und Naturschutz auch ein gutes Miteinander ermöglichen sollen.

Vernetzung für den langfristigen Erfolg

Um die Schlupfwinkel für die Gelbbauchunke nachhaltig zu verbessern, verfolgt das Projekt auch das langfristige Ziel, die Vorkommen im Odenwald mit anderen Populationen, insbesondere in der Gersprenz-Aue und Mümmlingaue, zu vernetzen. Diese Maßnahme ist wasserwirtschaftlich klug und sorgt für einen stabilen Austausch der betroffenen Arten, was für die Erhaltung der Art entscheidend sein kann.

In Deutschland unterliegt die Gelbbauchunke dem besonderen Schutz und ist auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft. Das Projekt, von dem auch Bundesamt für Naturschutz und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert, hat sich somit die Stärkung und Vernetzung der Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland zur Aufgabe gemacht. Mit einem finanziellen Volumen von 3,4 Millionen Euro wird in fünf Bundesländern an dieser Herausforderung gearbeitet.

Die Initiative im Odenwaldkreis zeigt, dass gutes Engagement für die Natur auch im Kleinen viel bewirken kann. Mit jeder bewässerten Laichfläche rücken die Gelbbauchunken ein Stück näher an eine gesicherte Zukunft und die Beteiligten können stolz auf ihre Leistung sein.

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OrtOdenwaldkreis, Deutschland
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