Polizei räumt Protestcamp: Aktionsgruppe zum Schutz des Waldes aufgelöst!
Polizei räumt Protestcamp in Hessen; Aktivisten schützten Wald vor geplanter Rodung. Ein friedlicher Einsatz mit Festnahmen.

Polizei räumt Protestcamp: Aktionsgruppe zum Schutz des Waldes aufgelöst!
Heute, am 12. November 2025, hat die Polizei in Hessen gegen 4:30 Uhr ein Protestcamp von Umweltaktivisten im Wald bei Langen geräumt. Das Camp, das seit dem Sommer 2024 von der Gruppe „Wald Statt Asphalt“ betrieben wurde, hatte zum Ziel, den angrenzenden Wald vor einer geplanten Rodung zu schützen. Diese Rodung ist für den Kies- und Sandabbau vorgesehen und läuft auf Grundlage einer Genehmigung, die seit 2013 besteht.
Die Aktion verlief friedlich, dennoch mussten die Beamten, um das Camp zu räumen, mehr als 50 Aktivisten entfernen, von denen am Mittwoch nur noch acht Personen anwesend waren. Zwei Protestierende, die sich in Baumkronen befanden, wurden unverletzt heruntergeholt. Acht Personen wurden vorläufig festgenommen, gegen sie wurde ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs und Ordnungswidrigkeiten eingeleitet. Die Aktivisten sollten nach Feststellung ihrer Personalien wieder freigelassen werden.
Hintergrund und Auswirkungen
Die Rodung des Waldes ist seit 2022 gesetzlich erlaubt, nachdem das Regierungspräsidium Darmstadt den Schutzstatus des Gebiets aufgehoben hat. Diese Entscheidung wurde 2022 auch vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Die Stadt Langen argumentiert, dass ihre Eigentumsrechte durch die Protestteilnehmenden verletzt werden und bezeichnet das Camp als unvereinbar mit rechtsstaatlichen Grundsätzen. Spazierende wurden bereits im Vorfeld vor dem illegalen Camp gewarnt, und die Ordnungspolizei hatte das Gebiet abgesperrt.
Die durch das Camp hervorgerufenen Schäden am Wald werden auf über 200.000 Euro geschätzt. Die Aktivisten hingegen betonen immer wieder die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz und die Lebensqualität der Menschen in der Umgebung. Geschäftsführer der Firma Sehring, die hinter dem Abholzungsprojekt steht, sieht den Protest als antidemokratisch und rechtfertigt die Genehmigung zur Abholzung mit wirtschaftlichen Interessen.
Die Stadt Langen steht in einer komplizierten rechtlichen Lage. So verlor sie erst kürzlich vor dem Verwaltungsgericht, als sie versuchte, eine Mahnwache der Aktivisten verlegen zu lassen. Die Debatte um den Wald und die Schutzziele hat sich intensiviert, da immer mehr Menschen auf die Wichtigkeit solcher Gebiete aufmerksam werden.
Insgesamt zeigt der Vorfall im Wald bei Langen, wie angespannt die Situation zwischen Umweltschützern und wirtschaftlichen Interessen in der Region ist, und lässt uns fragen: Wie wird sich diese Konfliktsituation in Zukunft entwickeln? Die Diskussion um den Erhalt von Naturflächen steht weiterhin hoch im Kurs und wird sicherlich auch in den kommenden Wochen für Furore sorgen.
Für weiterführende Informationen können Sie Tagesschau und DCUrbanMom besuchen.