Knappe Finanzen: Kirchenkreise stehen vor drastischen Entscheidungen!

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Die Herbstsynode des Kirchenkreises Werra-Meißner diskutiert Gebäudekürzungen und Herausforderungen durch sinkende Mitgliederzahlen.

Die Herbstsynode des Kirchenkreises Werra-Meißner diskutiert Gebäudekürzungen und Herausforderungen durch sinkende Mitgliederzahlen.
Die Herbstsynode des Kirchenkreises Werra-Meißner diskutiert Gebäudekürzungen und Herausforderungen durch sinkende Mitgliederzahlen.

Knappe Finanzen: Kirchenkreise stehen vor drastischen Entscheidungen!

Die Fragen nach der Zukunft der Kirchengebäude und der Finanzen der Kirchen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Herbstsynode des Kirchenkreises Werra-Meißner. Der Entwurf des neuen Gebäudeplans, der von der stellvertretenden Dekanin Katrin Klöpfel vorgestellt wurde, sieht gravierende Einschnitte vor, die als Reaktion auf stets sinkende Mitgliederzahlen und einen Mangel an finanziellen Mitteln zu verstehen sind. Laut dem Bericht von hna.de wird der Betrag für Baumittel der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck drastisch von 22 Millionen Euro auf 11 Millionen Euro reduziert. Ein klarer Indikator dafür, dass die finanziellen Ressourcen immer knapper werden.

Der Mitgliederschwund der vergangenen Jahre ist nicht zu übersehen. Im Jahr 2022 verloren die evangelischen Kirchen in Deutschland etwa 586.035 Mitglieder, während die katholische Kirche mit 576.635 Abgängen ebenfalls stark betroffen war. Diese Entwicklungen haben langanhaltende Auswirkungen auf die Kirchenfinanzen, wie evangelisch.de erläutert. Viele Gemeinden stehen vor der Herausforderung, ihre Strukturen anzupassen, und nicht selten kommt es zu Zusammenlegungen der Kirchengemeinden.

Künftige Lösungen und Priorisierungen

Um die finanzielle Situation zu entschärfen, strebt die Synode an, bis Ende Dezember 2025 alle 226 kirchlichen Gebäude im Kirchenkreis zu priorisieren. Davon sollen im ersten Schritt 80 Gebäude auf „grün“ gesetzt werden, was bedeutet, dass diese weiterhin als funktionsfähig erachtet werden. Der Prozess, der unter dem Namen „Gebäudeprozess 26+“ firmiert, hat das Ziel, Mittel im Gebäudemanagement durch strategische Einsparungen zu gewinnen. Über das Schicksal der restlichen Gebäude wird im kommenden Jahr endgültig entschieden.

Dekan Ralph Beyer betont in diesem Zusammenhang die wichtige Rolle der Kirche im ländlichen Raum. Bürgermeister Dirk Oetzl bringt eine interessante Idee ins Spiel, wie Kommunen und die Kirche Gebäude gemeinsam nutzen könnten, um Kosten zu sparen und Synergien zu nutzen. Die Notwendigkeit zur Unterstützung der Gemeinden während des Veränderungsprozesses ist evident, besonders hinsichtlich der ehrenamtlichen Arbeit, die oft das Rückgrat dieser Kirchengemeinden bildet.

Ein Blick in die Zukunft

Die aktuelle Legislaturperiode der Synode endet mit dieser Sitzung, in der außerdem die Reduzierung der Mitglieder von 109 auf 71 beschlossen wurde. Präses Ludger Arnold, der für 30 Jahre im Amt ist, hob hervor, dass die eigentliche Arbeit nun erst richtig beginnt. Das Thema der sinkenden Mitgliederzahlen und der damit verbundenen finanziellen kürzungen ist nicht nur ein lokales, sondern ein landesweites Problem, das viele Regionen betrifft.

In Anbetracht dieser Herausforderungen sind die Kirchen gefordert, neue Wege zu finden, um ihre Traditionen zu wahren und dennoch mit den modernen Gegebenheiten Schritt zu halten. Es bleibt abzuwarten, wie die Kirchengemeinden diesen Wandel meistern werden und welche zusätzlichen Partner sowie alternativen Finanzierungswege sie finden können, um ihre Zukunft nachhaltig zu sichern.