Pomologentag in Eschwege: Entdecken Sie die Vielfalt alter Apfelsorten!

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Am 6.10.2025 fand der Pomologentag des BUND in Eschwege statt, der die Vielfalt alter Apfelsorten feierte und Wissen über deren Erhaltung vermittelte.

Am 6.10.2025 fand der Pomologentag des BUND in Eschwege statt, der die Vielfalt alter Apfelsorten feierte und Wissen über deren Erhaltung vermittelte.
Am 6.10.2025 fand der Pomologentag des BUND in Eschwege statt, der die Vielfalt alter Apfelsorten feierte und Wissen über deren Erhaltung vermittelte.

Pomologentag in Eschwege: Entdecken Sie die Vielfalt alter Apfelsorten!

Ein kunterbuntes Treiben für Apfelliebhaber fand am vergangenen Wochenende im E-Werk in Eschwege statt. Dort organisierte der BUND Werra-Meißner den mittlerweile beliebten Pomologentag. Besucher aus der Region und darüber hinaus hatten die Gelegenheit, den Apfel-Experten Jan Bade zu treffen. Dieser gehört zu den wenigen Pomologen in Deutschland und war bereit, die geheimnisvollen Apfelsorten der Teilnehmer zu bestimmen. „Da liegt was an“, winkt Bade ab, während er die Äpfel entgegen nimmt und sie sorgfältig untersucht. Es ist sein Ziel, das traditionelle Wissen über die Vielfalt der Äpfel wiederzubeleben und den Menschen die Reichtümer der nordhessischen Obstkultur näherzubringen.

Die Bestimmung der Apfelsorten erfolgt durch die Auswertung von verschiedenen Merkmalen, wie der Form, der Größe sowie der Farbe und Musterung der Schale. Jan Bade kann bis zu 60 verschiedene Apfelsorten identifizieren, darunter wahre Raritäten wie den „Wettringer Taubenapfel“ und die „Gascoignes Scharlachroten“. Der große Andrang und das rege Interesse unterstreichen, wie viel Begeisterung für alte Apfelsorten in der Bevölkerung herrscht.

Alte Sorten im Fokus

Nordhessen ist besonders reich an genetischer Vielfalt, was alte Apfelsorten betrifft. Dies ist nicht nur für die Region von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Obstbaukultur. Laut den Ermittlungen des BUND sind Informationen über alte Obstsorten in zahlreichen historischen Obstbüchern und Zeitschriften zu finden. Eine wichtige Ressource ist die Obstsortendatenbank, die über 3.500 Obstsorten umfasst, einschließlich Abbildungen und detaillierten Beschreibungen. Diese Datenbank wird durch die Auswertung europäischer Literatur ständig erweitert, wie auf der Webseite des BUND zu lesen ist.

Alte Sorten sind nicht nur ein Erbe, sie sind oft auch vom Aussterben bedroht. Einige Erhaltungsprojekte setzen sich dafür ein, diese Schätze in unserer Kulturlandschaft zu bewahren. Da sind zum Beispiel die beiden Streuobstwiesen, die der BUND in Motzenrode und Niederdünzebach betreibt. Seit 2001 kümmert sich die Streuobstinitiative e. V., gebildet aus Privatleuten und Landwirten, um die Vermarktung der Äpfel. Diese Initiative stärkt nicht nur den lokalen Wirtschaftskreislauf, sondern bietet auch ansprechende Produkte wie Bio-Apfelschorle und Apfel-Chips unter dem Label „Grimms Märchen Gold“ an.

Interaktive Angebote und Bildung

Die Initiative geht jedoch über die reine Vermarktung hinaus. Sie bietet Kurse zum Obstbaumschnitt und Fortbildungen an, die nicht nur den gestandenen Gärtnern unter den Besuchern dienen, sondern auch spannende Veranstaltungen für Kinder beinhalten. Unterstützt wird das Ganze durch die Bürgerstiftung Werra-Meißner und die Hessische Naturschutz-Stiftung, was zeigt, wie wichtig der gemeinschaftliche Einsatz für die Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen ist.

Um den Menschen die Schönheit und Vielfalt der Apfelkultur näherzubringen, werden auch digitale Hilfsmittel genutzt. Mit einer Datenbank, die über 300 Apfelsorten dokumentiert und deren Eigenschaften detailliert beschreibt, können Interessierte ganz einfach nach den Informationen suchen, die sie benötigen. Von Entstehung über Ertragsverhalten bis hin zur Eignung für verschiedene Verwendungsarten reicht das Spektrum, das hier abgedeckt wird.

Die gesammelten Daten und das Fachwissen schaffen eine wertvolle Grundlage für die künftige Obstkultur in Deutschland. Wer mehr über die alten Sorten erfahren und vielleicht sogar selbst zum Züchter werden möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei den verschiedenen Initiativen zu informieren und aktiv zu werden.

Das Interesse am Pomologentag spiegelt nicht nur die Liebe zu alten Äpfeln wider, sondern zeigt auch, wie wichtig es ist, dieses Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Ein durch und durch gelungenes Event, das sicher viele Besucher zu weiteren aufregenden Apfelexpeditionen inspiriert hat. Wer mehr über die Vielfalt von Äpfeln und alte Sorten erfahren möchte, findet spannende Informationen beispielsweise auf der Seite von BUND Lemgo oder in der umfangreichen Apfelsorten-Datenbank.