Gudensberg und Niedenstein gründen gemeinsame Ordnungsbehörde!

Gudensberg und Niedenstein gründen gemeinsame Ordnungsbehörde!

Gudensberg, Deutschland - In einem wegweisenden Schritt haben die Städte Gudensberg und Niedenstein beschlossen, eine gemeinsame Ordnungsbehörde zu gründen. Wie die HNA berichtet, wurde der Austritt aus dem kreisübergreifenden Ordnungsbehördenbezirk (OBB) Habichtswald von den Stadtverordneten in beiden Städten vollzogen. In Gudensberg stimmte die Mehrheit für den Austritt, während die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sich gegen diesen Schritt positionierte. In Niedenstein hingegen wurde der Beschluss einstimmig gefasst.

Das neu ins Leben gerufene Ordnungsamt soll bereits zum 1. Januar 2026 seinen Dienst antreten. Um dies zu realisieren, wird die Kündigung der Mitgliedschaft im OBB Habichtswald bis Juni 2025 erfolgen. Hinter den Kulissen brodeln jedoch bereits die Diskussionen um die Finanzierung der neuen Verwaltungseinheit. Für 2023 werden zunächst einmal 60.000 Euro als Anschubfinanzierung im Haushalt eingeplant, während die zukünftigen Kosten für Gudensberg auf etwa 100.000 Euro pro Jahr geschätzt werden.

Hintergründe der Entscheidung

Die Entscheidung für eine eigene Ordnungsbehörde kommt nicht von ungefähr. Immer wieder gab es in Gudensberg und Niedenstein Klagen über die Qualität des Sicherheits- und Ordnungsdienstes im bestehenden OBB. Kritiker bringen verschiedene Bedenken bezüglich der Mehrkosten und des tatsächlichen Nutzens der neuen Ordnungsbehörde vor. Besonders in Niedenstein, wo Personalmangel und organisatorische Mängel im OBB Habichtswald zur Sprache kamen, ist dies ein entscheidender Punkt.

Aktuell beteiligt sich Niedenstein mit ungefähr 20.000 Euro am OBB, doch Experten befürchten, dass die Kosten künftig steigen könnten. Es ist beabsichtigt, die Ordnungsbehörde durch interkommunale Zusammenarbeit effizient zu strukturieren, ein Ansatz, der in der Region zunehmend an Beliebtheit gewinnt.

Interkommunale Kooperation als Lösungsansatz

Die Idee einer gemeinsamen Verwaltungseinheit spiegelt einen übergreifenden Trend wider: In vielen Regionen Deutschlands wird die interkommunale Zusammenarbeit immer mehr als Schlüssel zu effizienteren Verwaltungsstrukturen erkannt. So werden in Rheinland-Pfalz freiwillige Kooperationen zwischen Städten, Gemeinden und Kreisen entwickelt und finanziell gefördert. Laut Haufe könnten diese Maßnahmen nicht nur Kosteneinsparungen mit sich bringen, sondern auch die Qualität der Dienstleistungen merklich verbessern.

Die interkommunale Zusammenarbeit erfordert jedoch eine gründliche Abstimmung von Verwaltungsstrukturen und Abläufen, was nicht immer einfach ist. Vor diesem Hintergrund verdeutlicht die Gründung des neuen Ordnungsamtes in Gudensberg und Niedenstein die Bereitschaft, Herausforderungen anzugehen und zukunftsfähige Lösungen zu finden. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Schritt als goldrichtig herausstellen wird oder ob die Bedenken der Kritiker berechtigt sind.

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OrtGudensberg, Deutschland
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