Luxus-Autohaus in Kassel: Geldwäsche-Skandal mit Millionen!

Ermittlungen gegen ein Kasseler Autohaus wegen Geldwäsche und Coronahilfen-Betrugs; 18 Durchsuchungen und Festnahmen in mehreren Bundesländern.
Ermittlungen gegen ein Kasseler Autohaus wegen Geldwäsche und Coronahilfen-Betrugs; 18 Durchsuchungen und Festnahmen in mehreren Bundesländern. (Symbolbild/MH)

Luxus-Autohaus in Kassel: Geldwäsche-Skandal mit Millionen!

Kassel, Deutschland - Ein Kasseler Autohaus, das Luxusfahrzeuge vertreibt, steht im Verdacht, über ein umfangreiches Geldwäschesystem agiert zu haben. Die Zentrale Kriminalinspektion Göttingen hat seit Frühjahr 2024 Ermittlungen eingeleitet, die unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Kassel stehen. Verdächtigt wird, dass das Autohaus mit dem Namen Mulsano durch gewerbs- und bandenmäßige Geldwäsche operierte. Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Es wird vermutet, dass Gelder aus Straftaten über das Unternehmen verschleiert wurden, wobei Coronahilfen eine zentrale Rolle spielen könnten. Diese Gelder sollen genutzt worden sein, um hochwertige Fahrzeuge zu erwerben, wie autohaus.de berichtet.

Die Ermittlungen wurden angestoßen durch Geldwäsche-Verdachtsanzeigen von verschiedenen Banken sowie durch ein Verfahren des LKA Berlin, das sich mit betrügerisch erlangten Coronahilfen beschäftigt. Der Verdacht: Über 1,4 Millionen Euro Bargeldeinzahlungen im Jahr 2024 waren nicht nachvollziehbar. Diese wurden durch die Geschäftsführung des Autohauses bei einer örtlichen Sparkasse vorgenommen. Neben den Vorwürfen der Geldwäsche stehen auch Steuerdelikte und gewerbsmäßige Hehlerei im Raum. Der Geschäftsführer des Autohauses wurde bereits festgenommen und vor das Amtsgericht gebracht.

Durchsuchungen in mehreren Bundesländern

Im Rahmen der Ermittlungen erließ das Amtsgericht Kassel insgesamt 18 Durchsuchungsbeschlüsse, die in sieben Bundesländern vollzogen wurden, z.B. in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg. Diese Durchsuchungen führten zur Sicherstellung zahlreicher Beweismittel. Bei den Beschuldigten, die zwischen 38 und 79 Jahre alt sind, konnten unter anderem Schmuck, hochwertige Uhren, Handtaschen, Bekleidung sowie Waffen beschlagnahmt werden. Diese Infos stammen aus einem Bericht von hna.de.

Besonders besorgniserregend ist der Vermögensarrest in Höhe von 2,1 Millionen Euro, der mit der Sicherstellung von 14 luxuriösen Fahrzeugen, unter anderem einem Maybach, einem Bentley, mehreren Mercedes-Benz-Modellen und einem Maserati, in Zusammenhang steht. Diese Autos haben zusammen fast 1,4 Millionen Euro gekostet.

Ein weiteres Puzzlestück im Betrugsskandal?

Die Vorfälle rund um das Kasseler Autohaus sind Teil eines deutlich größeren Problems: Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden laut zdf.de bereits über 26.000 Ermittlungsverfahren wegen Corona-Betrugs eingeleitet, mit einem geschätzten Gesamtschaden von mindestens 600 Millionen Euro. Betrug bei der Beantragung von Coronahilfen steht dabei oft im Vordergrund. In einem bemerkenswerten Zusammenhang scheinen die Ermittlungen in Kassel nicht nur einen Einzelfall darzustellen, sondern könnten ein Puzzlestück in einem weitaus umfassenderen Betrugsskandal sein.

Die Durchführungen von Coronahilfen hatten in der Vergangenheit vielschichtige Auslegungen in den einzelnen Bundesländern, was zu chaotischen Situationen bei der Prüfung der Anträge führte. Während man landaus landein Subventionsbetrug aufdeckt, steht die Justiz vor der Mammutaufgabe, diese Fälle über mehrere Jahre hinweg aufzuklären.

Bislang wurden die Vorwürfe von der Geschäftsführung des Autohauses Mulsano zurückgewiesen. Dennoch zeigen die bisherigen Ergebnisse der Ermittlungen, dass es sich möglicherweise um eine großangelegte Geldwäscheoperation handelt, die noch nicht abgeschlossen ist. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob weitere Verantwortliche in die Maschinerie des Geldwäschebetrugs verwickelt sind und welche Konsequenzen dies für die Angeklagten haben wird.

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OrtKassel, Deutschland
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