Gefährliche Falschaussagen: So verlieren Sie Ihre Cyber-Versicherung!
Gefährliche Falschaussagen: So verlieren Sie Ihre Cyber-Versicherung!
Frankenberg (Eder), Deutschland - In einer zunehmend digitalisierten Welt setzen Unternehmen auf Cyber-Versicherungen, um sich gegen die wachsenden Risiken von Hackerangriffen, Datenlecks und IT-Ausfällen abzusichern. Doch was viele nicht wissen: Unachtsamkeiten oder falsche Angaben im Antragsformular können im Schadensfall äußerst kostspielig werden. Hierbei geht es nicht nur um die finanzielle Entlastung, sondern auch um das Vertrauen zwischen Versicherern und Versicherten.
Cyber-Versicherungen bieten oftmals Schutz gegen hohe Kosten, die durch Datenwiederherstellungen, Betriebsunterbrechungen und Schadensersatzansprüche entstehen können. Die Antragsformulare sind allerdings mit detaillierten Fragen zum IT-Sicherheitskonzept des Unternehmens ausgestattet. Antworten, die entweder ungenau oder gar falsche sind, können den Versicherungsschutz erheblich gefährden. Der bekannte Anwalt beschreibt die Vorvertragliche Anzeigepflicht, die nach § 19 VVG dafür sorgt, dass Versicherungsnehmer zur korrekten Angabe aller gefahrerheblicher Umstände verpflichtet sind. Dazu zählen entscheidende Fragen wie die Regelmäßigkeit von Backups, die Verwendung aktueller Antiviren-Software und die Schulungen der Mitarbeiter zur IT-Sicherheit.
Risiken durch falsche Angaben
Die Gefahren durch falsche Angaben sind nicht zu unterschätzen. Ein aktuelles Urteil des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts belegt, dass ein Online-Unternehmen seinen Versicherungsschutz verlor, weil ein Mitarbeiter die Fragen im Antrag ohne ausreichende Kenntnisse beantwortete. Diese arglistige Täuschung kann zur Anfechtung des Vertrags führen, was den Vertrag als nichtig erklärt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nicht nur grob fahrlässige, sondern auch fahrlässige Verstöße gegen die Anzeigepflicht zu einem Rücktritt des Versicherers führen können.
Der Rechtsdienstleister berichtet über zahlreiche Unternehmen, die aufgrund ungeklärter Risikofragen in eine prekäre Lage geraten sind. Besonders im KMU-Bereich erfolgt die Antragstellung oft über automatisierte Prozesse, ohne dass eine individuelle Risikoevaluation durch IT-Experten stattfindet. So kann es sein, dass Unternehmen nicht ausreichend über ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen nachdenken, bevor sie die Fragen im Risikofragebogen beantworten.
Praxistipps zur Vermeidung von Problemen
Die gute Nachricht: Unternehmen können Maßnahmen ergreifen, um sich vor den Gefahren der Anfechtung zu schützen. Eine sorgfältige Durchsicht des Antrags ist unerlässlich, ebenso die Einbeziehung von IT-Spezialisten, die helfen können, die richtigen Antworten zu finden. Darüber hinaus sollten Versicherungsnehmer ehrlich über etwaige Wissenslücken informieren und diese im Dialog mit dem Versicherer dokumentieren. Das Verständnis der Fragen dient nicht nur der richtigen Beantwortung, sondern ist auch entscheidend für die abschließende Risikoabschätzung.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Thematik rund um Cyberversicherungen tiefgreifende Auswirkungen auf die finanzielle Sicherheit von Unternehmen haben kann. Falsche Angaben können im schlimmsten Fall den Verlust des Versicherungsschutzes zur Folge haben. Daher ist erhöhte Vorsicht geboten, und sollte es zu Problemen kommen, ist der Rat eines spezialisierten Rechtsanwalts ratsam, um die eigenen Interessen zu wahren.
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Ort | Frankenberg (Eder), Deutschland |
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