
Am 3. Februar 2025 ist der „Wies-O-Mat“ zur bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden online gegangen. Dieses führende Online-Tool gibt den Wiesbadener Bürger*innen die Möglichkeit, sich anhand von 29 ausgewählten Thesen ein Bild von den zur Wahl stehenden Kandidierenden zu machen. Die Initiative stammt von der Partei Volt, die aus einer umfangreichen Umfrage 40 Thesen reduziert hat, um eine breite Palette der politischen Themen Wiesbadens abzudecken. Ziel des „Wies-O-Mat“ ist es, den Wählenden bei ihrer Entscheidungsfindung zu helfen, indem sie ihre eigenen politischen Positionen mit den Ansichten der Kandidierenden vergleichen können.
Patrick Raszka, Projektleiter bei Volt, hebt hervor, dass die Vielzahl der präsentierten Positionen für die Bürger*innen von wesentlicher Bedeutung sei. „Wies-O-Mat“ funktioniert ähnlich wie der bekannte Wahl-O-Mat, sodass Nutzende die gestellten Fragen beantworten können, welche auch an die Kandidierenden gerichtet wurden. Am Ende erhalten die Nutzenden einen Übereinstimmungsgrad mit den Positionen der Politike[r]n.
Strategie von Volt Wiesbaden
Trotz der Einführung des „Wies-O-Mat“ wird Volt Wiesbaden 2025 keine eigene Oberbürgermeisterkandidatur aufstellen. Diese Entscheidung, die in einer Abstimmung während einer Mitgliederversammlung getroffen wurde, fiel nach Rücksprache mit Fraktionsmitgliedern und dem Landesvorstand. Daniel Weber, Co-Local-Lead von Volt Wiesbaden, erklärt, dass die Entscheidung für den Verzicht auf eine Kandidatur schwierig war, insbesondere nach dem erfreulichen Ergebnis der letzten Europawahl, bei der Volt in Wiesbaden 5,5 Prozent der Stimmen erhielt.
Finanzielle und zeitliche Ressourcen wurden als entscheidende Faktoren für diese Entscheidung genannt. Dennoch plant die Partei, sich aktiv in den Wahlprozess einzubringen, indem sie den „Wies-O-Mat“ nutzt, um die Wiesbadener*innen über Social Media, Plakate und Info-Stände zur Nutzung des Tools zu motivieren. Edwin Meier, Local Lead von Volt Wiesbaden, äußert die Hoffnung, dass möglichst viele Bürger*innen von diesem Angebot Gebrauch machen.
Einbindung der Bevölkerung
Nach der Sommerpause sollen zudem alle demokratischen Parteien eingeladen werden, am „Wies-O-Mat“ mitzuarbeiten. Vorschläge für Thesen können von Organisationen, Vereinen und Bürgern eingebracht werden, was die demokratische Teilhabe stärken soll. Trotz der Entscheidung, nicht mit einem eigenen Kandidaten anzutreten, bleibt Volt Wiesbaden aktiv im politischen Geschehen und sieht einen starken Mitgliederzuwachs nach der Europawahl als positive Entwicklung an. Für die Kommunalwahl 2026 drücken sie ihre Vorfreude aus.
Zusätzlich zum „Wies-O-Mat“ gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Wahlhilfen, die Wählern helfen, Entscheidungshilfen zu finden, darunter auch den Wahl-O-Mat, der seit 2002 online ist. Diese Werkzeuge beinhalten vergleichbare Funktionen, wie das Beantworten von Fragen und das Vergleichen von Antworten. Solche Tools sind nicht nur hilfreich für Wähler, sondern auch für politische Bildung insgesamt und bieten einen wichtigen Einblick in die politischen Haltungen der Parteien.
Der „Wies-O-Mat“ ist unter www.wies-o-mat.de verfügbar und lädt die Bürger*innen ein, sich aktiv an der demokratischen Willensbildung zu beteiligen.