
Wiesbaden hat kürzlich einen bedeutenden demografischen Meilenstein erreicht und verzeichnet als erste Stadt in ihrer Geschichte eine Bevölkerung von über 300.000 Einwohnern. Aktuell zählt die hessische Landeshauptstadt 300.089 Personen, wie das Melderegister des Amts für Statistik und Stadtforschung im Januar 2025 meldet. Dieser Anstieg ist besonders bemerkenswert, da er einer positiven Wachstumsdynamik geschuldet ist, die größtenteils durch ein positives Wanderungssaldo geprägt ist.
Die Zuwanderung, insbesondere von ukrainischen Kriegsflüchtlingen, hat erheblich zur Bevölkerungssteigerung nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 beigetragen. Nach Angaben der Borkener Zeitung ist Wiesbaden seit 1905, als es mit 100.953 Einwohnern den Status einer Großstadt erreichte, kontinuierlich gewachsen. Das Nachkriegsjahr 1950 verzeichnete bereits 220.741 Einwohner, während der Zensus 2022 eine Bevölkerung von 284.260 ermittelte.
Auf die Zukunft fokussiert
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hat betont, dass dieses Wachstum eine dynamische und zukunftsorientierte Entwicklung der Stadt unterstreicht. Auch Stadträtin Maral Koohestanian sieht in dem Anstieg ein deutliches Signal, dass Wiesbaden sich verstärkt als smarte und lebenswerte Stadt präsentieren möchte. Die Stadt plant, digitale Innovationen zu fördern, die allen Bürgern zugutekommen sollen.
Das Überschreiten der 300.000-Marke war bereits in der Bevölkerungsprognose von 2023 vorhergesagt. Wiesbaden freut sich über Zuwächse in den Stadtteilen Kostheim, Nordenstadt und Biebrich. Hierbei verzeichnete Kostheim einen Zuwachs von 364, Nordenstadt 241 und Biebrich 219 Personen zwischen Dezember 2023 und Dezember 2024.
Bevölkerungsentwicklung im Kontext
Im Kontext der deutschen Bevölkerung lebten Ende 2022 etwa 84,4 Millionen Menschen in Deutschland, wobei laut bpb rund 80,6 % davon in den westlichen Bundesländern wohnen. In den letzten Jahren ist die Bevölkerung in städtischen Gebieten gewachsen, während die Dichte in Großstädten im Allgemeinen zugenommen hat. Zwischen 2015 und 2022 wuchs die Bevölkerung um etwa 1,1 Millionen Menschen, wobei ein erheblicher Teil auf Zuwanderung, insbesondere aus Krisengebieten, zurückzuführen ist.
Obwohl Wiesbaden nun über 300.000 Einwohner verfügt, bleibt die Einstufung als „große Großstadt“ weiterhin aus, da diese erst ab 480.000 Einwohnern erfolgt. Dennoch reflektiert dieser Zuwachs die positive Entwicklung, die Wiesbaden in den kommenden Jahren anstrebt.