Wiesbaden

Wiesbaden kämpft gegen Zugausfälle: Fachkräftemangel lähmt den Verkehr!

In Wiesbaden nimmt der Mobilitätsausschuss die untragbaren Zustände auf der Rheingaulinie ins Visier. Die Faz.net berichtet, dass Zugausfälle und Fahrplaneinschränkungen als massiv wahrgenommen werden. Jochen Auler, der Geschäftsführer von Vias, erklärt, wie die Missstände entstanden sind und welche Verbesserungen geplant sind. Ärzteschaft in Wiesbaden zeigt sich besorgt über den Fachkräftemangel, der nicht nur bei Vias, sondern auch bei anderen Schienenverkehrsunternehmen spürbar ist.

Vias hat seit 2010 die Verantwortung für den Personenverkehr auf der Rheingaulinie zwischen Frankfurt, Wiesbaden und Lorch übernommen. Auler räumt ein, dass die Ausbildung neuer Mitarbeiter zu spät begonnen wurde. Zudem waren die Personalannahmen nicht optimal, was die gegenwärtigen Probleme verschärft hat. Um den Mangel an Lokführern zu bekämpfen, hat Vias seine Ausbildungszahl verdoppelt. Dennoch bleibt der Markt für Lokführer angespannt.

Störungen und Modernisierungsmaßnahmen

Der Fuhrpark von Vias besteht aus 19 Triebwagen, von denen regelmäßig Züge zur Modernisierung in die Werkstatt müssen. Dieses Modernisierungsprogramm nimmt voraussichtlich noch zwei Jahre in Anspruch und entzieht phasenweise Züge dem Betrieb. Zudem sind derzeit fünf Mitarbeiter von Vias langzeitkrank, was die prekäre Situation zusätzlich verstärkt.

Im April und Mai wird die Ankunft zusätzlichen Personals erwartet, das eine Ausbildung absolviert hat. Doch die Abhängigkeit von der Deutschen Bahn wird deutlich, da die chronische Unterbesetzung des Stellwerks in Lahnstein zu einem ausgedünnten Fahrplan führt. So bleibt zwischen Wiesbaden und Koblenz nur ein Stundentakt, was die Unzufriedenheit der Fahrgäste weiter anheizt.

Fachkräftemangel als zentrales Problem

Ein weiteres bedeutendes Problem ist der Fachkräftemangel, der auch am Frankfurter Hauptbahnhof spürbar ist. Laut Fnp.de verzeichnet der Rhein-Main-Verkehrsverbund im Jahr 2024 doppelt so viele Zugausfälle wie im Vorjahr. Hauptgrund dafür ist der Personalmangel bei DB InfraGO, insbesondere in Frankfurt, wo die Stellwerke betroffen sind. Der Anteil der Komplettausfälle bei der S-Bahn stieg beispielsweise von 4,7 Prozent im Jahr 2023 auf 9,6 Prozent im Jahr 2024.

Die Betriebszentrale in Frankfurt kann nur 79 Prozent des Personalbedarfs decken, bundesweit sind es immerhin 96 Prozent. Der RMV-Geschäftsführer fordert schnelle Lösungen und führt Gespräche mit dem Vorstand, um den Personalmangel zu beheben. Langjährige Fehlplanungen in der Personalentwicklung der Bahn gelten als zentrale Ursache für die Krise. Zudem verschärft eine Fülle von Baustellen den Druck auf den Bahnverkehr.

Blick in die Zukunft und die Herausforderungen der Mobilitätsbranche

Im Kontext des Fachkräftemangels fordern Branchenexperten eine Neuausrichtung in der Personalpolitik, vor allem im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen. Der VDV berichtet, dass bis 2030 rund 80.000 Beschäftigte in den Ruhestand gehen werden, was die Notwendigkeit ergibt, jährlich 4.000 bis 6.000 neue Fachkräfte zu gewinnen. Die Mobilitätsbranche selbst sieht sich einem enormen Wachstumsdruck gegenüber, da der öffentliche Verkehr zentrale Bedeutung für die Klimaziele spielt.

Um der Mobilitätswende bis 2030 gerecht zu werden, sind 110.000 Neueinstellungen erforderlich. Der Altersdurchschnitt im Fahrdienst liegt bereits bei über 50 Jahren, selbst im technischen Bereich liegt er bei etwa 45 Jahren. Projekte zur Stärkung der Personal- und Employer-Branding-Strategie werden daher als essentiell erachtet.

Zusammenfassend bleibt der Zustand des Schienenverkehrs in der Region Wiesbaden prekär, und schnelle Lösungen sind nicht in Sicht. Die Mobilitätsbranche steht vor der Herausforderung, sowohl den Fachkräftemangel anzugehen als auch die unzureichenden Betriebsbedingungen rasch zu verbessern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
faz.net
Weitere Infos
fnp.de
Mehr dazu
vdv.de

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