
Ab dem Jahr 2025 sind alle Mitarbeiter im hessischen Rettungsdienst verpflichtet, jährlich mindestens zwei Stunden mit dem Thema Kindernotfälle zu verbringen. Diese Neuerung geht auf eine Petition des Vereins „HeldenStärker“ zurück, der nach dem tragischen Tod eines Kindes eines Gründungsmitglieds ins Leben gerufen wurde. Die bundesweite Diskussion über die Notwendigkeit einer spezifischen Ausbildung in der Kindernotfallmedizin gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) stellte klar, dass sowohl Rettungskräfte als auch Notärzte regelmäßig in der Kindernotfallmedizin fortgebildet werden müssen. Der neue Erlass sieht vor, dass von insgesamt 32 Stunden jährlicher Fortbildung mindestens zwei Stunden explizit für Kinder- und Neugeborenennotfälle aufgewendet werden müssen. Dies gilt für alle Einsatzkräfte im Rettungsdienst, die sich nun regelmäßig mit den besonderen Herausforderungen bei Kindernotfällen auseinandersetzen müssen. Bislang war eine Fortbildung zu diesem wichtigen Thema nicht verpflichtend, lediglich das Thema Reanimation war festgelegt.
Die Hintergründe der neuen Regelung
Der gemmeinnützige Verein HeldenStärker e.V., gegründet von Stefanie Seeger im Jahr 2017, hat maßgeblich zur Einführung dieser Regelung beigetragen. Seeger initiierte die Petition, nachdem ihr Sohn an einem Fieberkrampf starb. Sie bezeichnete die neue Regelung als „wichtigen Schritt“ für die medizinische Versorgung von Kindern und betonte die Notwendigkeit, dass alle Einsatzkräfte gut auf diese Notfälle vorbereitet sind.
Der Frankfurter Notarzt Felix Maximilian Fausel, der die neuen Regelungen unterstützt, unterstreicht, dass der Stressfaktor bei Kindernotfällen signifikant höher ist. Ein Mangel an Routine und Training könne zu Unsicherheiten führen, was in kritischen Situationen fatale Folgen haben kann. Fausel und andere Mediziner verfolgen das gemeinsame Ziel, die Sicherheit und die Qualität der medizinischen Versorgung für die jüngsten Patienten zu verbessern.
Die Ausbildung im Rettungsdienst
Zusätzlich zu den neuen Anforderungen an die Fortbildung zeigt sich, dass es verschiedene Ausbildungswege im Rettungsdienst gibt. Angefangen bei der Ausbildung zum Rettungssanitäter, die drei Monate dauert und einen direkten Einstieg in die Versorgung von Patientinnen und Patienten ermöglicht, bis hin zur anspruchsvolleren Ausbildung zum Notfallsanitäter. Letztere stellt die höchste Qualifikation im Rettungsdienst dar und erfordert eine umfassende Fähigkeit zur Teamarbeit, schnelle Entscheidungen und hohe Belastbarkeit.
Angesichts der neuen Regelungen wird die Ausbildung im Rettungsdienst nun umso wichtiger, um dem erhöhten Weiterbildungsbedarf gerecht zu werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, durch einen Freiwilligendienst erste Einblicke in den Rettungsdienst zu erhalten. Ehrenamtliche Engagements im Sanitätsdienst oder Bevölkerungsschutz sind ebenfalls denkbar und können wertvolle Erfahrungen bringen. Dies wird von der Berufsgruppe zunehmend geschätzt, um in Notlagen wirksam helfen zu können.
Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die Qualität der medizinischen Betreuung von Kindern verbessert, sondern es wird auch eine Kultur geschaffen, die präventiv auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern in medizinischen Notfällen eingeht. Dies könnte möglicherweise die Überlebenschancen und die allgemeine Versorgungssituation in Hessen nachhaltig verbessern.
Wie fr.de, tagesschau.de und johanniter.de berichten, stehen diese Maßnahmen im Kontext einer wachsenden Verantwortung der Rettungsdienste gegenüber jungen Patienten. Das Ziel ist klar: Menschen in Not zu helfen und lebensrettende Maßnahmen effektiv zu ergreifen.