
Der Trägerverein „Mitmischen – Demokratie Leben!“ in Büdingen und Altenstadt hat seit Anfang 2025 die Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ verloren. Diese Entscheidung trifft die beiden Kommunen hart, die seit 2016 Teil des Programms waren und von dieser Unterstützung profitierten. In der neuen Förderperiode sind Büdingen und Altenstadt nicht mehr berücksichtigt, was eine erhebliche Veränderung für die lokale Demokratiearbeit bedeutet.
Die Verantwortlichen des Vereins zeigen sich jedoch optimistisch. Sie sind zuversichtlich, dass sie auch weiterhin Projekte durchführen können, möglicherweise mit kommunalen Zuschüssen. Seit 2020 erhielt der Verein jährlich etwa 125.000 Euro, von denen jedoch nie der gesamte Betrag abgerufen wurde. Um die Aktivitäten aufrechtzuerhalten, plant der Verein, sich um andere Förderprogramme zu bemühen, unterstützt von ehrenamtlichen Kräften, die in die Projekte eingebunden werden sollen.
Geschichte und Projekte der Demokratiearbeit
Die Partnerschaft für Demokratie östliche Wetterau wurde im Jahr 2015 gegründet, um Bundesfördermittel zu akquirieren und die Bürgerbeteiligung in der Region zu stärken. Im Rahmen dieser Partnerschaft fanden zahlreiche Projekte wie Podiumsdiskussionen und Jugend-Demokratiekonferenzen statt. Besonders das letzte Jahr war bemerkenswert: In Altenstadt führte die Wahl eines NPD-Mitglieds zum Ortsvorsteher im Jahr 2022 zu einem neuen Bewusstsein für die Notwendigkeit von Demokratieprojekten.
Die vom Bundesprogramm unterstützten Projekte hatten das Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, aktiv am Stadtleben teilzunehmen. Laut demokratieleben.com reicht das Spektrum der Projektideen von Workshops über Vortragsabende bis hin zu Theaterstücken und Sportveranstaltungen. Der Austausch und das Zusammenrücken der Menschen standen dabei im Mittelpunkt der verschiedenen Initiativen.
Zukünftige Herausforderungen und Möglichkeiten
Die Auslaufenden Teilzeitstellen in der Büdinger Stadtverwaltung, die zur Koordination des Programms dienten, stellen eine weitere Herausforderung dar. Die Abwicklung und Verwaltung der Projekte war bisher stark von diesen Stellen abhängig, und deren Wegfall könnte die zukünftige Arbeit des Vereins stark beeinflussen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Engagement der Verantwortlichen ungebrochen, und sie haben bereits erste Ideen entwickelt, um die Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement aufrechtzuerhalten.
Dem Blog Fördermittel zufolge ist die Bedeutung von Demokratieförderung in der heutigen Zeit gestiegen. Die Vielzahl an neuen Herausforderungen, die sich durch weltpolitische Entwicklungen ergeben, erfordert innovative Ansätze zur Förderung des Demokratiegedankens. Umso wichtiger ist es, dass die lokale Bevölkerung weiterhin die Möglichkeit hat, sich aktiv zu beteiligen und umfassend über ihre gesellschaftlichen Rechte informiert wird.
Geplante Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte, Familienfeste und Gedenkveranstaltungen sollen trotz der angespannten finanziellen Situation fortgeführt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickelt und welche neuen Fördermöglichkeiten sich den Vereinen bieten werden, um die wertvolle Arbeit für die Demokratie in der Region zu sichern.