
Am 31. Januar 2025 fand in Schotten ein bedeutendes bundesweites Treffen der Arbeitsgemeinschaft „Infozentren“ des Bündnisses Nationale Naturlandschaften statt. Gastgeber war der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg, der im Vulkaneum eine Plattform für den Austausch von Ideen und Informationen bot. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die hervorragenden Naturräume, die etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ausmachen, zu bewahren und weiterzuentwickeln. Bei diesem jährlichen Treffen stehen Fachvorträge, Informationsaustausch und Exkursionen auf der Agenda.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Erste Kreisbeigeordnete Patrick Krug, im Namen des Landrats Dr. Jens Mischak, offiziell begrüßt. Insgesamt waren 28 Vertreter aus verschiedenen Regionen Deutschlands anwesend, die von Cuxhaven bis zum Südschwarzwald vertreten waren. Der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg, als ältester Naturpark Deutschlands, spielte dabei eine zentrale Rolle.
Der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
Der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg wurde 1956 gegründet. Er umfasst heute eine Fläche von 90.000 Hektar, nachdem er ursprünglich als Landschaftsschutzgebiet mit nur 25.000 Hektar ausgewiesen wurde. Der Park ist bekannt für seine Erholungsmöglichkeiten, wie Skilanglauf, Wandern und Mountainbiking. Besondere Naturflächen, die unter dem Schutz der Natura2000-Richtlinien stehen, umfassen Bergmähwiesen sowie das Hochmoor in der Breungeshainer Heide.
Der Vogelsberg selbst ist das größte zusammenhängende Vulkanmassiv Europas, entstanden vor etwa 20 Millionen Jahren im Tertiär. Mit seinen höchsten Erhebungen Taufstein (773 m) und Hoherodskopf (764 m) bietet der Naturpark vielseitige Freizeitmöglichkeiten, einschließlich Wanderwegen, Badeseen sowie Waldlehrpfaden. Zudem finden sich dort mehrere Flugplätze für Segelfliegen und spezielle Attraktionen wie der Baumkronenpfad und der Kletterwald.
Aktuelle Herausforderungen
Dennoch steht der Naturpark auch vor Herausforderungen. Ein Hauptproblem sind die rückläufigen Landesförderungen, die sich negativ auf die Möglichkeiten zur Pflege und Erhalt dieser wertvollen Flächen auswirken. Auch der Fachkräftemangel sowie veränderte Erwartungen der Besucher stellen zusätzliche Herausforderungen dar, die es zu bewältigen gilt. Diese Themen wurden während der Veranstaltung eingehend diskutiert, wobei die Teilnehmer auch über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Offenhaltung von Flächen sowie zur Wiedervernässung von Mooren und Renaturierung von Gewässern informierten.
Eine Exkursion zum Hoherodskopf, die im Rahmen des Programms stattfand, vermittelte den Teilnehmern wichtige Informationen zu diesen Themen. Zusätzlich wurde das Infomobil des Naturparks Habichtswald vorgestellt, das als weiteres Instrument zur Aufklärung und für die Besucherinteraktion dient.
Qualitätsoffensive für Naturparks
Im Kontext der naturnahen Entwicklung wird die Qualitätsoffensive, die 2006 vom Verband Deutscher Naturparke e. V. in Kooperation mit dem EUROPARC Deutschland e. V. ins Leben gerufen wurde, als besonders wichtig erachtet. Ziel dieser Initiative ist es, die Naturparke auf einen hohen Standard zu bringen, was durch einen einheitlichen Kriterienkatalog unterstützt wird. Die kontinuierliche Verbesserung der Parks hat dazu geführt, dass 89 von 104 Naturparken, davon 82 als „Qualitäts-Naturpark“ ausgezeichnet sind. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Zeichen von Qualität, sondern unterstützt die Parks auch bei der Mittelbeschaffung und dem Aufbau von Kontakten zu Entscheidungsträgern.
Abgerundet wurde das Treffen durch einen Erfahrungsbericht aus der Rhön über naturkundliche Infozentren. Dr. Arne Lindemann, Leiter des Museumsverbands Brandenburg, thematisierte die Herausforderungen kleiner Einrichtungen in der naturnahen Bildung und stellte deren Bedeutung in den Vordergrund.