
Markus Gerlach ist der neue Bürgermeister der Gemeinde Kefenrod. Der unabhängige Kandidat erreichte bei der vorgezogenen Bürgermeisterwahl am 27. Januar 2025 57,46 Prozent der Stimmen. Seine Mitbewerberin Julia Schreiter, die ebenfalls als unabhängige Kandidatin antrat und Mitglied der SPD ist, erzielte lediglich 42,54 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei beachtlichen 62,85 Prozent. Gerlach zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis und beschreibt den Wahlkampf als anstrengend, jedoch notwendig für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde.
In der kleinsten Gemeinde des Wetteraukreises, die etwa 2.700 Einwohner zählt, war Gerlach bereits vor der Auszählung der Briefwahlstimmen in Führung. In den einzelnen Stadtteilen erzielte er beeindruckende Ergebnisse: In Bindsachsen erhielt er 66,46 Prozent, in Hitzkirchen 62,58 Prozent und in Helfersdorf 66,23 Prozent. In Burgbracht konnten beide Kandidaten mit jeweils 50 Prozent gleichauf abschneiden. In ihrem Heimatort Kefenrod konnte Julia Schreiter jedoch mit 60,34 Prozent einen Teilsieg verbuchen, während Gerlach dort 39,66 Prozent der Stimmen erhielt.
Wahlprozes und Hintergründe
Die Bürgermeisterwahl in Kefenrod war besonders umkämpft, insbesondere nach der Abwahl der vorherigen Bürgermeisterin Kirsten Frömel, die aufgrund von Kritik an ihrer Amtsführung durch einen Bürgerentscheid mit fast 85 Prozent im September abgesetzt wurde. Der Fokus lag hierbei insbesondere auf der Problematik um den Kita-Bau und die Unterbringung von Geflüchteten. Gerlach, ein Beamter aus Büdingen-Michelau, hat über 20 Jahre Erfahrung in der kommunalen Politik durch seine Tätigkeit in der CDU. Der neue Bürgermeister plant, die Verwaltung aus dem „Krisenmodus“ zu führen und möchte insbesondere die interkommunale Zusammenarbeit stärken.
Ein besonderes Augenmerk will er auf die Ausweisung neuer Bauflächen sowohl für Gewerbe als auch für Privatpersonen legen. Zudem beabsichtigt er, den Ausbau erneuerbarer Energien, wie Solarenergie und Windkraft, voranzutreiben. Gerlach äußerte den Wunsch nach einer engen Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern.
Die Herausforderungen für die neue Amtszeit
Gerlachs Herausforderin, Julia Schreiter, plant ebenfalls eine Verbesserung der kommunalen Verwaltung. Sie möchte den Kontakt zwischen Bürgern und der Verwaltung intensivieren und die Verwaltungsstrukturen transparenter gestalten. Schreiter, die bereits zum dritten Mal zur Wahl antrat, erklärte, dass die Schaffung von Fördermitteln und eine bessere Nutzung von Geldern für sie essenziell seien. Steuererhöhungen sind vorerst nicht geplant, da die Ausgaben der Gemeinde geprüft werden sollen.
Die Bedeutung der Kommunalwahlen in Deutschland wird besonders durch die direkte Wahl der Bürgermeister deutlich. Diese Wahlen sind von lokalem Interesse geprägt, und Wähler neigen häufig dazu, kleinere Parteien oder Bürgerinitiativen zu unterstützen. Gerlach hofft, sein Amt bis zum 29. März antreten zu können und ist überzeugt, dass die neue Richtung der Gemeinde positive Impulse setzen kann. Die Kommunalwahl in Kefenrod ist ein weiterer Schritt in einem komplexen politischen System, das an die Bedürfnisse und Besonderheiten der Gemeinden angepasst ist.