
Am Dienstag, den 25. Februar, wurde in Eschwege, Hessen, ein Wolf gesichtet. Diese Begebenheit ereignete sich kurz vor 7 Uhr morgens, als eine Mitarbeiterin der Werraland-Werkstatt, Sabine L., auf dem Weg zur Arbeit war. Der Wolf, beschrieben als deutlich größer als ein Schäferhund und mit typischem graubraunem Fell, überquerte die Heubergstraße, nachdem er aus einem etwa sechs Meter langen Gebüsch kam. Diese Sichtung setzte eine Reihe von Maßnahmen in Gang.
Sabine L. informierte ihren Kollegen, der dann Kontakte zum Jagdverein Hubertus aufnahm. So wurde Bernd Eichstädt in die Geschehnisse eingebunden. Das private Infonetzwerk Wolf wurde ebenfalls über die Sichtung informiert, um das zuständige Wolfszentrum bei Hessen Forst zu benachrichtigen. Die Werraland-Werkstatt-Leitung wurde ebenfalls in Kenntnis gesetzt, und während einer Konferenz wurden alle Teamleiter über den Vorfall informiert. Am Werraland-Gelände sind etwa 400 beeinträchtigte Menschen sowie rund 100 Personen in Betreuung und Verwaltung beschäftigt.
Wölfe in der Region
Die Sichtung in Eschwege steht nicht isoliert da. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Wölfe in verschiedenen Ortschaften des Werra-Meißner-Kreises gesichtet, darunter in Bad Sooden-Allendorf, Hornel, Ellingerode und Bebra. Diese wiederholten Beobachtungen werfen Fragen zur Präsenz und Verbreitung von Wölfen in der Region auf.
Nach Angaben des Monitoring der Wolfsterritorien in Deutschland, das jährlich von den Bundesländern durchgeführt wird, sind die Zahlen relevant, um die Population und die Verbreitung der Wölfe besser zu verstehen. So sind im Monitoringjahr 2024/25 in Deutschland insgesamt 52 Wolfsterritorien bekannt. Dies umfasst 44 Rudel, 4 Paare und 4 territoriale Einzeltiere. In 43 dieser Rudel wurde Reproduktion nachgewiesen, somit wurden insgesamt 119 Welpen bestätigt. Diese Daten sind entscheidend, um den Status und die Entwicklung der Wolfspopulation im Land zu beurteilen.
Überwachung und Dokumentation
Die Überwachung der Wolfspopulation erfolgt nach bundesweit einheitlichen Standards, die in der Monitoring_Datenbewertung festgelegt sind. Die Klassifizierung der Sichtungen erfolgt in Kategorien wie eindeutig nachweisbar, bestätigte Hinweise oder unbestätigte Hinweise. Diese Einordnungen sind wichtig für die Dokumentation und das Management der Wölfe. Beispielsweise erfolgt die Einordnung in die Kategorien C1 bis C3, basierend auf der Überprüfbarkeit durch erfahrene Experten.
Die jährlichen Ergebnisse des Wolfmonitorings werden im September in einem Nationalen Monitoringtreffen zusammengetragen und veröffentlicht. Dazu wird eine national abgestimmte Vorkommenskarte erstellt, die die Gebiete der Wölfe abbildet. So kann nachvollzogen werden, wie sich die Wolfspopulation über die Jahre entwickelt hat. In den letzten Jahren hat sich die Wolfspopulation in Deutschland stabilisiert und wächst kontinuierlich.
Die immer wiederkehrenden Sichtungen von Wölfen in Hessen, wie die jüngste in Eschwege, machen deutlich, dass die Präsenz dieser Tiere nicht zu ignorieren ist. Die zuständigen Stellen sind gefordert, um sowohl die Sicherheit der Menschen als auch den Schutz der Wölfe in Einklang zu bringen. Das Monitoring und die korrekte Einordnung der Sichtungen sind dabei unerlässlich.