
Am 14. Februar 2025 fand an der Paul-Moor-Schule in Reichensachsen ein bewegender Lesewettbewerb statt, der Schüler aus verschiedenen Klassenstufen zusammenbrachte. Insgesamt nahmen 33 Schüler der Haupt- und Berufsorientierungsstufen teil und präsentierten ihre Lesefähigkeiten aus dem Buch „O du fröhliche Entführung: Eine ziemlich verrückte Weihnachtsgeschichte“ von Kirsten Boie. Der Wettbewerb, der vor 15 Jahren von Matthias Gruber, dem Hauptstufenleiter der Schule, ins Leben gerufen wurde, stellte inklusive Ansätze und individuelle Förderung in den Mittelpunkt.
Die Veranstaltung war nicht nur ein Wettkampf um die besten Lesekünste, sondern umfasste auch eine Vielzahl von Lesetechniken. Diese reichten vom Schrift- und Symbollesen über den Einsatz von Tablets und Talkern, die speziell für Schüler mit motorischen oder kognitiven Einschränkungen konzipiert sind. Matthias Gruber betonte die Bedeutung der inklusiven Teilnahme aller Schüler, unabhängig von ihren individuellen Lernbedürfnissen.
Ergebnisse des Wettbewerbs
Der Lesewettbewerb fand in zwei Etappen statt. In der ersten Etappe lasen die jüngeren Schüler in der Vorwoche, gefolgt von den 14- bis 18-Jährigen, die am Donnerstag ihre Lesekünste präsentierten. Ben Möller belegte den ersten Platz, gefolgt von Frederick Bub auf dem zweiten und Samuel Reimer auf dem dritten Platz. Alle drei erhielten Urkunden und Gutscheine als Anerkennung für ihre Leistungen.
In der zweiten Gruppe wurden Ehrenpreise an Jamilia Kühn, Alexander Stauch und Maliah Mashhadi Esmaeili vergeben, während in Gruppe 3 Leon Scholz, Moritz Bechthum und Anja Range herausstachen und ebenfalls Gutscheine entgegennahmen. Judith Vopicka-Rode, Fachbereichsleiterin für Sport und Kultur, lobte alle Teilnehmer des Wettbewerbs und unterstrich, dass jeder Einzelne ein Sieger sei.
Inklusive Bildung und individuelle Förderung
Die Paul-Moor-Schule, eine zweizügige Einrichtung im Bezirk Spandau, setzt auf inklusive Lehransätze. Aktuell besuchen 223 Schülerinnen und Schüler die Schule, von denen 52 einen sonderpädagogischen Förderbedarf aufweisen, darunter 22 mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Die Schule legt großen Wert auf eine individuelle Förderung, die durch ein engagiertes Team von 28 Lehrkräften unterstützt wird, darunter 10 Sonderpädagoginnen und -pädagogen.
Die Lehrkräfte fördern aktiv die unterschiedlichen Lernbedarfe der Schülerinnen und Schüler. Das schließt temporäre Lerngruppen ein und ermöglicht eine Einzelförderung, die besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sowie Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterstützt. Zudem zeigt eine Analyse des schulischen Qualitätsprofils, dass die Schule in verschiedenen Bereichen, wie Unterrichtsqualität und Schulkultur, herausragende Ergebnisse erzielt hat.
Die Entwicklung und Durchführung individueller Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung ist ein wichtiger Teil des schulischen Fokus. Ein Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs wird üblicherweise bei der Einschulung der Kinder eingeleitet. Eltern haben die Möglichkeit, eine Überprüfung des Förderbedarfs zu beantragen, wodurch der Zugang zu geeigneten Förderangeboten erleichtert wird. Dies steht im Einklang mit grundlegenden Prinzipien für eine effektive schulische Integration und individuelle Lernförderung, die auf die besonderen Bedürfnisse jedes Schülers zugeschnitten sind, wie auf der Webseite von Bildung Rheinland-Pfalz erläutert wird.
Insgesamt verdeutlicht der Lesewettbewerb an der Paul-Moor-Schule nicht nur die Lesefähigkeiten der jungen Teilnehmer, sondern auch die starke Gemeinschaft und die inklusiven Bildungsansätze, die an dieser Schule gelebt werden. Engagement und Förderung stehen im Zentrum der schulischen Arbeit, was sich in den Erfolgen und der Motivation der Schülerinnen und Schüler widerspiegelt.