Werra-Meißner-Kreis

Kirchenkrise im Werra-Meißner-Kreis: Drittel der Gebäude in Gefahr!

Der Kirchenkreis Werra-Meißner steht vor einer signifikanten organisatorischen und finanziellen Herausforderung. Laut einem Bericht der Werra-Rundschau plant der Kirchenkreis, möglicherweise ein Drittel seiner insgesamt 278 Gebäude zu veräußern. Diese einschneidenden Maßnahmen sind eine direkte Folge von sinkenden Mitgliederzahlen und finanziellen Engpässen innerhalb der kurhessischen Landeskirche.

Der Sparkurs betrifft nicht nur Kirchen, sondern auch Pfarr- und Gemeindehäuser. Ein weiteres Drittel der Immobilien soll durch die Kirchengemeinden eigenständig saniert werden. Dabei werden Drittmittel sowie Kooperationen mit Kommunen, Fördervereinen und Stiftungen in Anspruch genommen. Das letzte Drittel, vorrangig Kirchen in städtischen und ländlichen Gebieten, erhält weiterhin finanzielle Unterstützung von der Landeskirche.

Bilanzierung und Zukunftsplanung

Bis spätestens Sommer 2025 müssen die Kirchengemeinden im Kreis eine detaillierte Bilanz ihrer Gebäude erstellen und diese nach einem Ampelsystem klassifizieren. „Grün“ bedeutet, dass Anträge zur Unterhaltung möglich sind, während „Gelb“ alternative Finanzierungsmodelle erfordert. Die Kategorie „Rot“ könnte sogar zu einem Verkauf führen. Die Landeskirche stellt hierzu eine Matrix mit 60 Punkten zur Verfügung, die helfen soll, sowohl die Kosten als auch die Nutzung der Immobilien systematisch zu bewerten.

Vorschläge der Kirchengemeinden müssen ebenfalls bis Sommer 2025 eingereicht werden. Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise wird dann im Herbst durch die Kreissynode getroffen. Pfarrerin Ursula Breul aus Waldkappel unterstreicht die Wichtigkeit, 30% der Gebäude als verzichtbar zu identifizieren, während gleichzeitig auch 30% für die nächsten 20 Jahre erhalten werden sollen.

Renovierungsbedarf und Synergien

Die Notwendigkeit zur Sanierung ist in mehreren Gemeinden offensichtlich. Beispielsweise plant die Kirchengemeinde Waldkappel eine Grundsanierung ihrer Kirche, die dringend erforderlich ist. Eine erste Kostenschätzung für die Renovierung der Kirchenfenster beläuft sich auf etwa 140.000 Euro. Auch die Dorfkirche in Kirchhosbach steht vor ähnlichen Herausforderungen, da Renovierungen aufgrund eines Wasserschadens nötig sind.

In Waldkappel sind viele Pfarr- und Gemeindehäuser ungenutzt, wobei bereits das Gemeindehaus in Harmuthsachsen verkauft wurde. Pfarrer André Lecke sieht Potenzial in Synergien zwischen Kommunen und Kirche. Diese könnten dazu beitragen, die Herausforderungen beider Seiten zu bewältigen, insbesondere in Zeiten finanzieller Knappheit.

Forschung und finanzielle Unterstützung

Nicht zuletzt leisten Kirchen und Gemeinden in Deutschland einen erheblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben. Sie erhalten neben finanzieller Unterstützung auch Fördermittel im Rahmen des Subsidiaritätsprinzips. Im Jahr 2000 betrug das Fördervolumen für die verfassten Kirchen etwa zwei Milliarden Euro, wovon ein Teil gezielt für die Renovierung denkmalgeschützter Kirchen verwendet wurde. Diese Fördermittel sind eine unverzichtbare Basis für die Arbeit in diakonischen Einrichtungen sowie für den Erhalt kultureller Erbes, wie die Kirchenfinanzen veranschaulichen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
werra-rundschau.de
Weitere Infos
tu.berlin
Mehr dazu
kirchenfinanzen.de

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