
Am 21. März 2025 pflanzte Mark Weinmeister, der Staatssekretär im hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, gemeinsam mit 35 Kindern der Schäferlandschule Helsa eine Roteiche und rund 200 Weißtannen auf dem Hohen Meißner. Dieses Ereignis fand in der Nähe des Jugendwaldheims Meißner statt und fiel mit dem Internationalen Tag des Waldes zusammen, der seit 1971 gefeiert wird, um das Bewusstsein für die Erhaltung der Wälder zu fördern. Die Roteiche, die von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2025 gewählt wurde, stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird seit dem 17. Jahrhundert in Europa als Park- und Alleebaum angepflanzt.
Weinmeister hob die wichtige Bildungsarbeit des Jugendwaldheims hervor, das jährlich etwa 1.700 Schülerinnen und Schülern Programme zur Förderung des Verständnisses und Erhalts heimischer Wälder bietet. Das Jugendwaldheim ist eine Einrichtung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und kooperiert eng mit dem Forstamt Hessisch Lichtenau. In Hessen existieren darüber hinaus drei weitere Jugendwaldheime mit ähnlichen Bildungsprogrammen, die auf eine lange Tradition bis ins Jahr 1948 zurückblicken.
Die Roteiche im Klimawandel
Die Roteiche ist eine bemerkenswerte Baumart, die anpassungsfähig an den Klimawandel ist. Ihr robustes Wachstum und ihre hohe Resilienz machen sie attraktiv für die Forstwirtschaft. Die Baumart wird zunehmend in Wäldern und Parklandschaften gepflanzt. In Zukunft könnte sie nicht nur zur ästhetischen Bereicherung, sondern auch als Brandschutz in Nadelwäldern eine wichtige Rolle spielen. Ihre großen, spitzen Blätter färben sich im Herbst tiefrot – ein markantes Merkmal im Vergleich zu den grüngelben bis goldbraunen Blättern der heimischen Stieleiche und Traubeneiche.
Weißtannen, die ebenfalls im Rahmen des Pflanzprojekts gesetzt wurden, sollen unter einem Fichtenschirm angepflanzt werden. Dank ihres tiefreichenden Wurzelsystems sind sie zudem weniger anfällig für Trockenheit und Stürme. In den letzten Jahren war der Wald im Regierungsbezirk Kassel stark durch Sturmtief „Friederike“ sowie langanhaltende Hitze geschädigt worden, was in Hessen rund 90.000 Hektar Kahlflächen zur Folge hatte – etwa 10 Prozent der Waldfläche.
Förderung der Baumartenvielfalt
Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel legen Forstleute und Waldbesitzer allerorts großen Wert auf die Planung für die kommenden Jahrhunderte. Ziel ist es, Mischwälder aufzubauen, die aus verschiedenen heimischen Baumarten bestehen. Solche Wälder zeigen sich weniger anfällig gegenüber Störungen wie Borkenkäferschäden, Stürmen oder Dürren. Dieser Ansatz wird als Reaktion auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen gefördert. Die seit mehr als 30 Jahren laufenden Waldumbaumaßnahmen in Deutschland zeigen positive Ergebnisse, indem sie artenreichere und gemischtere Wälder mit einem steigenden Laubbaumanteil, insbesondere durch die Buche, hervorbringen.
Die Roteiche bildet dabei einen Teil dieser neuen Baumartenvielfalt und wird als die bedeutendste eingeführte Laubbaumart in Deutschland zunehmend etabliert. Forschungen wie das Projekt RubraSelect widmen sich der Untersuchung der genetischen Grundlagen von Wuchsleistung und Trockenstresstoleranz der Roteiche, um langfristig die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Vermehrungsgut sicherzustellen. Die Auswahl und Pflanzung von Baumarten erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Weitsicht in der Forstwirtschaft.
Das Regierungspräsidium Kassel, als Obere Forstbehörde, spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz und der Entwicklung der Wälder in der Region und fördert Projekte wie das Pflanzereignis am Hohen Meißner, um eine nachhaltige Waldwirtschaft zu gewährleisten.