Hessen

Schweinepest bedroht Landwirtschaft: Bauern in Hessen fordern sofortige Hilfe!

Die Situation der Tierseuchen in Deutschland verschärft sich zunehmend. Vor allem die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Maul- und Klauenseuche (MKS) stellen die hessischen Landwirte vor große Herausforderungen. Dies berichtet Hessenschau. Landwirte fordern einheitliche Regelungen zur Bekämpfung dieser Seuchen, da die aktuellen Maßnahmen als unzureichend angesehen werden.

Peter Seeger, ein Landwirt aus Otzberg, der 3.500 Schweine hält, sieht sich aktuell mit großen Problemen konfrontiert. Rund 400 seiner Tiere sollten bereits verkauft werden, doch aufgrund der sich verschärfenden Situation lassen sich diese nicht vermarkten. Otzberg liegt in einer Sperrzone für die ASP, was bedeutet, dass die Schweine nur in zertifizierten Ställen geschlachtet werden dürfen. Seeger hat seine Schweine nach Kellinghusen in Schleswig-Holstein transportiert, doch die Transportmöglichkeiten sind durch MKS stark eingeschränkt.

Einheitliche Regelungen und Unterstützung gefordert

Die MKS verkompliziert die Lage für die Schweinehalter erheblich und schränkt die internationale Vermarktung zusätzlich ein. Um die Schlachtung seiner Schweine zu gewährleisten, führt Seeger Gespräche mit einem hessischen Schlachtbetrieb, der in der Lage wäre, bis zu 8.000 Schweine pro Woche zu schlachten. Seeger hofft, dass bald Lösungen in Nordhessen gefunden werden, um die langen Transportwege zu reduzieren.

Im Kreis Groß-Gerau ist die Situation alarmierend: Von ursprünglich über 4.000 Hausschweinen sind nur noch 600 Tiere übrig. Der Bauernpräsident Karsten Schmal sieht die Seuchenentwicklung als einen bedeutenden Beschleuniger des Strukturwandels in der Landwirtschaft. Die Herkunft des ASP-Virus in Hessen bleibt unklar, wahrscheinlich wurde er jedoch durch den Menschen eingeschleppt.

Präventionsmaßnahmen und Programme zur Seuchenbekämpfung

Um die Einschleppung und Verschleppung der ASP zu vermeiden, sind umfassende Biosicherheitsmaßnahmen in allen Betrieben erforderlich. Rechtsvorschriften des neuen Europäischen Tiergesundheitsrechts sind seit dem 21. April 2021 in Kraft und müssen eingehalten werden. Tierhalter müssen dafür Sorge tragen, dass entsprechende Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. Tierseucheninfo Niedersachsen informiert darüber, dass im Falle eines ASP-Ausbruchs bei Hausschweinen eine Schutzzone von drei sowie eine Überwachungszone von zehn Kilometern eingerichtet wird. Innerhalb dieser Zonen gelten strikte Auflagen, die unter anderem das Verbot der Verbringung von Schweinen betreffen.

Bisher gibt es Programme zur Früherkennung von ASP und Klassischer Schweinepest, um eine rasche Reaktion auf Ausbrüche zu ermöglichen. Außerdem werden Muster-Krisenpläne für verschiedene Bereiche erarbeitet, um der Branche in Krisensituationen besser helfen zu können.

Finanzierung und staatliche Maßnahmen

Zur Bekämpfung der Schweinepest plant der Kreis Groß-Gerau eine Investition von fünf Millionen Euro. Der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung fordert zudem mehr Unterstützung vom Bund. Schmal fordert im Namen der Landwirte bundesweit einheitliche Regelungen zur Tierseuchenbekämpfung, um den betroffenen Betrieben eine bessere Handlungsgrundlage zu bieten.

Die Bekämpfung von Tierseuchenerregern ist nicht nur für die Tierhalter, sondern auch für die gesamte Landwirtschaft von zentraler Bedeutung. Für das Wohl von Mensch und Tier müssen geeignete Futtermittel und zugelassene Tierarzneimittel sichergestellt sein. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft arbeitet im Austausch mit Veterinärbehörden, um die Gesundheit der Tiere kontinuierlich zu fördern und die Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. Die Rückverfolgbarkeit von Tieren ist hierbei von entscheidender Bedeutung. Gerade in Zeiten von Tierseuchenausbrüchen sind Präventionsmaßnahmen essenziell für den Erhalt wirtschaftlicher Werte und die Gesundheit von Tieren und Menschen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
hessenschau.de
Weitere Infos
tierseucheninfo.niedersachsen.de
Mehr dazu
bmel.de

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