
Am 8. März 2025 feiert der SV Wehen Wiesbaden (SVWW) den Weltfrauentag und sendet herzliche Grüße an alle Mädchen und Frauen. Der Verein hebt hervor, dass die Förderung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit zentrale Anliegen sind. Diese Werte sollen nicht nur im Fußball, sondern in der gesamten Gesellschaft verankert werden. Durch gezielte Maßnahmen will der SVWW die Akzeptanz sowie die Einbeziehung von Frauen und Mädchen im Sport und darüber hinaus unterstützen.
Ein zentraler Bestandteil der Initiativen des Vereins ist die Zusammenarbeit mit dem SV Erbenheim. Diese Kooperation fokussiert sich auf die Ausstattung aller Frauen- und Mädchenmannschaften, die durch den SVWW unterstützt werden. Zudem erhalten Trainer des SV Erbenheim die Gelegenheit, Hospitationen im Nachwuchsleistungszentrum des SVWW wahrzunehmen. Zusätzlich wird ein spezielles Fördertraining für Torhüterinnen angeboten, um gezielt Talente zu entwickeln und die sportlichen Chancen für Mädchen zu verbessern.
Bewusstseinsbildung und soziale Gerechtigkeit
Der SVWW engagiert sich auch über die Rahmenbedingungen im Fußball hinaus für die Bewusstseinsbildung der Frauenrechte. Dies geschieht unter anderem durch die Kampagne „Keine Gewalt an Frauen“, die in enger Zusammenarbeit mit dem Rheingau-Taunus-Kreis durchgeführt wird. Soziale Gerechtigkeit und Barrierefreiheit sind ebenfalls zentrale Anliegen des Vereins, welcher Sozialtickets für Heimspiele einführt und Rollstuhlplätze in der BRITA Arena bereitstellt. Zudem finden regelmäßig Besuche im Wiesbadener Hospiz ADVENA statt, um die Gemeinschaft zu stärken und viele Menschen ins Vereinsleben einzubinden.
Der Begriff „Gleichberechtigungswandel“ beschreibt die langfristigen, strukturellen Veränderungen, die im Verein angestrebt werden. Um diesen Wandel zu unterstützen, plant der SVWW Schulungen zum Verhaltenskodex, die einen respektvollen und fairen Umgang im Vereinsalltag fördern sollen. Ziel ist es, dass der SVWW ein inklusiver Raum für Menschen aller Herkünfte und Identitäten wird.
Gleichheit im Fußball – Ein gesamtgesellschaftliches Anliegen
Im Kontext der Chancengleichheit im Fußball gibt es jedoch noch bedeutende Herausforderungen zu bewältigen. Laut der Denkfabrik zur Chancengerechtigkeit im Sport zeigt sich, dass Mädchen und Jungen immer noch nicht gleichberechtigt spielen können. Jörg Heinold, Trainer eines E-Jugendteams, betont, dass die bestehenden Strukturen im Mädchenfußball verbessert werden müssen. Dies wird auch von der Initiative equaletics unterstützt, die gegründet wurde, um gegen Ungleichheit im Sport anzukämpfen. Sie bieten Bildungsangebote an, um Sensibilisierung in Vereinen zu fördern.
Lisa Steffny von equaletics macht darauf aufmerksam, dass eine Öffnung der Sportvereine für alle Geschlechter nicht nur zu mehr Gleichheit führt, sondern auch den Vereinen selbst zugutekommt. Wissenschaftliche Daten belegen, dass Emotionen in Diskussionen über die Leistungsfähigkeit von Frauen im Sport oftmals im Weg stehen. Anekdoten und persönliche Erfahrungen sind wichtig, doch die Fakten sollten im Vordergrund stehen.
Medienberichterstattung und Sichtbarkeit
Die Sichtbarkeit von Frauen im Fußball ist ein weiterer Schritt zur Chancengleichheit. Zahlreiche Initiativen, wie das Projekt „Klischeefrei im Sport“ des Bundesfrauenministeriums und des DFB, zielen darauf ab, die Medienberichterstattung über Frauenfußball klischeefrei zu gestalten. Lisa Paus, die Bundesfrauenministerin, hebt hervor, wie wichtig die Live-Übertragung aller WM-Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist.
Experten wie Prof. Barbara Schwarze betonen, dass klischeehafte Darstellungen den Zugang von Mädchen und Frauen zum Fußball erheblich behindern. Der DFB hat über sieben Millionen Mitglieder und mehr als 24.000 Vereine, die im Rahmen der Strategie „Frauen im Fußball FF27“ die Entwicklung des weiblichen Fußballs fördern sollen. 2023 liegt dabei der Schwerpunkt auf Fußball, ab 2024 sollen weitere Sportarten einbezogen werden.
Mit diesen vielschichtigen Initiativen und einer aktiven Förderung der Gleichberechtigung setzen der SVWW und andere Partner ein wichtiges Zeichen für mehr Integrität, Fairness und Inklusion im Sport.