
Rund sechs Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat die Deutsche Post bedeutende Fortschritte im Testverfahren für den Versand von Wahlbriefen gemacht. In einem Test, der im Briefzentrum Wiesbaden stattfand, wurde die automatische Sortierung und Versendung von Wahlbriefumschlägen erfolgreich durchgeführt. Alle 500 rosafarbenen Wahlbrief-Dummys, die verwendet wurden, haben den Probelauf bestanden. Isolde Kerker-Godec, die Leiterin der Postniederlassung Wiesbaden, betont, dass es in diesem Prozess keine Fehler geben darf. Ihre Mitarbeiter sind sich der hohen Bedeutung der anstehenden Wahl bewusst und arbeiten mit höchster Präzision.
Die Abteilungsleiterin Kathrin Alwardt erklärte, dass die sogenannte „Großbriefanlage“ in der Lage ist, mehrere tausend Sendungen schnell zu erkennen und zu sortieren. Diese Effizienz ist besonders wichtig, da in größeren hessischen Städten wie Wiesbaden, Frankfurt, Offenbach und Kassel eine gezielte Vorsortierung der Wahlbriefe für verschiedene Wahlbezirke geplant ist. Der verkürzte Briefwahlzeitraum durch die vorgezogene Bundestagswahl erfordert, dass die Fristen für die Beantragung und Rücksendung von Briefwahlunterlagen arbeitsintensiv eingehalten werden müssen.
Wichtige Fristen für Wähler
Die Briefwahlquote hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und lag bei der hessischen Landtagswahl 2023 sowie der Europawahl 2024 jeweils bei rund 37 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 haben 47,3 Prozent der Wähler per Briefwahl abgestimmt, was etwa 22,1 Millionen Stimmen entspricht. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, müssen wahlberechtigte Bürger ihre Briefwahlunterlagen schnellstmöglich beantragen, da die Fristen in diesem Jahr besonders kurz sind.
Wahlberechtigte können ihren Antrag auf Briefwahl mündlich oder formlos schriftlich bei ihrer Gemeinde stellen. Der Antrag muss die Familien- und Vornamen, das Geburtsdatum sowie die Wohnanschrift enthalten. Bis spätestens Sonntag, den 2. Februar, sollen die Wahlbenachrichtigungen versendet werden. Die Briefwahlunterlagen sollten bei frühzeitiger Beantragung bis Montag, den 10. Februar, verschickt werden. Das letzte Einwurfdatum für den Wahlbrief ist Donnerstag, der 20. Februar. Außerdem müssen die Wahlbriefe bis spätestens 18 Uhr am Wahltag bei der zuständigen Gemeindebehörde vorliegen.
Änderungen im Briefversand ab 2025
Parallel zu diesen Vorbereitungen gibt es auch Änderungen im Briefversand, die seit dem 1. Januar 2025 in Kraft sind. Die Deutsche Post wird an sechs Tagen in der Woche zuverlässig aktiv bleiben. Standardbriefe werden in der Regel am übernächsten Werktag zugestellt, während Einschreiben den Empfänger am Tag nach Einlieferung erreichen sollen. Einige Zusatzleistungen, wie „Nachnahme national“ und „Prio-Brief“, entfallen künftig, was die Postdienstleistungen anpassen wird.
Die Deutsche Post hat auch offensichtliche Anpassungen in der Preisgestaltung vorgenommen: Das Porto für Standardbriefe bleibt bei 95 Cent, was etwa 40 Prozent günstiger ist als der europäische Durchschnitt. Zukünftig werden mehr als 39.000 Filialen und Automaten in Deutschland zur Verfügung stehen, die 24/7 Zugang zu Postdienstleistungen bieten. Dies geschieht auch im Rahmen der GoGreen-Initiative, die sich dem Klimaschutz verschrieben hat.
Die wachsende Bedeutung und die Erhöhung der Briefwahlteilnahme zeigen, dass Wähler zunehmend einen flexiblen Zugang zu ihrer Stimmabgabe erwarten. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl wird die genaue Einhaltung aller Fristen und die technische Bereitschaft der Deutschen Post entscheidend sein, um das Vertrauen der Bürger in den Wahlprozess aufrechtzuerhalten. fr.de berichtet, dass …, deutschepost.de informiert über die neuen Änderungen, und bundestag.de gibt einen Überblick über den Wahlprozess.