
Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Post hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Heute, am 30. Januar 2025, geht der dritte Warnstreiktag in der Geschichte der Auseinandersetzung um erhöhte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen über die Bühne. Insbesondere das Paketzentrum in Rodgau-Nieder-Roden, welches zu den größten Verteilzentren Deutschlands zählt, ist schwer betroffen. Auch die Briefverteilzentren in Frankfurt und Darmstadt sind in den Streik involviert, was erhebliche Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen zur Folge hat. Dies berichtet Primavera24.
Der Streik, zu dem die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hat, hat bereits am Dienstag begonnen und betrifft Beschäftigte in mehreren Paketzentren bundesweit, z.B. in Köln, Krefeld, Herford und Lahr. Rund 13.000 Beschäftigte haben sich in den vergangenen Tagen an den Protesten beteiligt; schätzungsweise vier Millionen Briefe und eine hohe sechsstellige Zahl an Paketen liegen aufgrund der Arbeitsniederlegungen still. Die Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis hat die Ernsthaftigkeit der Forderungen unterstrichen. Zudem fordert ver.di eine lineare Tariferhöhung von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage für die Beschäftigten sowie Auszubildenden.
Warnstreiks verbreiten sich
Die Warnstreiks dauern mittlerweile den dritten Tag in Folge. Die Deutsche Post hat angekündigt, dass rund fünf Prozent der Sendungen möglicherweise liegen bleiben. Nach Angaben der Post könnten über zwei Millionen Sendungen in verschiedenen Verteilzentren auf ihre Zustellung warten. Besonders im ländlichen Raum, wo auch Zustellerinnen und Zusteller zum Streik aufgerufen wurden, spüren die Kunden die Auswirkungen. Die Gewerkschaft ver.di hat den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht, um eine faire Lösung in den Tarifverhandlungen zu erreichen, heißt es bei Tagesschau.
Die Deutsche Post hat auf die Forderungen mit Verweis auf sinkende Briefmengen und einen hohen Investitionsbedarf reagiert. Das Unternehmen, das dem Bonner Logistikkonzern DHL angehört, lehnt die Forderungen als wirtschaftlich nicht tragfähig ab und fordert die Gewerkschaft auf, die Warnstreiks auszusetzen. In der dritten Verhandlungsrunde, die für den 12. Februar angesetzt ist, plant die Deutsche Post, ein neues Angebot zu unterbreiten, das jedoch auch den Herausforderungen im Brief- und Paketgeschäft Rechnung tragen soll.
Die Forderungen der Gewerkschaft
Die zentrale Forderung von ver.di ist eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für die rund 170.000 Beschäftigten. Hinzu kommt der Wunsch nach drei zusätzlichen Urlaubstagen, um der steigenden Arbeitsbelastung gerecht zu werden. Die Gewerkschaft sieht sich veranlasst, die Situation entscheidend zu pushen, um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entlohnung zu erreichen, wie Tagesschau berichtet.
Die Auseinandersetzung über die Tarifverträge der Deutschen Post ist nicht nur auf die großen Städte beschränkt; auch in ländlichen Gebieten gehen die Beschäftigten auf die Straße. Die Post hat in der Vergangenheit an normalen Werktagen über 40 Millionen Briefe befördert, und die aktuellen Streiks zeigen, wie sehr die Infrastruktur des Unternehmens einer Belastungsprobe unterzogen wird. Die kommenden Verhandlungen am 12. Februar könnten richtungsweisend für die Zukunft der Mitarbeiter in der Branche sein.