
Am 21. Januar 2025 besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz die Stadt Offenbach, was ihn zum ersten amtierenden Kanzler seit Helmut Schmidt macht, der 1974 dort war. Scholz begab sich auf die Baustelle der Firma Samson Ventil und Regeltechnik, die derzeit einen neuen Firmensitz auf dem ehemaligen Clariant-Gelände errichtet, mit einer Investitionssumme von 400 Millionen Euro. Der neue Standort soll ab Herbst 2025 in Betrieb genommen werden, während die vollständige Fertigstellung des Geländes für Ende 2026 geplant ist.
Bei seinem Besuch trug Scholz einen Bauhelm und eine Warnweste, um sich dem Bauumfeld anzupassen. Vor seiner Ankunft in Offenbach machte der Kanzler einen Stopp im Brauhaus Glaabsbräu, wo er auch telefonische Kontakte mit Donald Trump thematisierte. Während des Besuchs der Baustelle traf Scholz mit Samson-Chef Andreas Widl, dem Oberbürgermeister Felix Schwenke und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori zusammen.
Fokus auf Wasserstofftechnologie und Klärwerküberwachung
Ein zentraler Aspekt des Besuches war die Venittechnik für den Wasserstofftransport und die Klärwerküberwachung. Widl betonte die Bedeutung der Rahmenbedingungen, die für die Produktion in Deutschland entscheidend sind. Scholz ergänzte die Gespräche mit einem Fokus auf Investitionen in Forschung und Entwicklung, die der Sicherung von Arbeitsplätzen dienen sollen. Dazu riet er, vor Ort schnell zu handeln, ohne sich strikt an Vorschriften zu halten.
Der Besuch fand bei frostigen minus drei Grad Celsius statt, was die Witterungsverhältnisse der Baustelle unterstrich. Scholz’ Präsenz in Offenbach kommt im Kontext des Bundestagswahlkampfs 2025, der bereits in vollem Gang ist. In seiner Ansprache hob Scholz die Notwendigkeit modernster Infrastrukturen und Investitionen hervor.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Perspektiven
Zusätzlich zu den konkreten Baustellenhochzeiten sprach Scholz auf einer vorhergehenden Konferenz über die Bedeutung der wirtschaftlichen Transformation für Deutschland. Er sieht sie als Chance zur Modernisierung und zum Wachstum, ganz im Sinne des BDI-Mottos „Zusammenhalt in polarisierten Welten“. Scholz forderte stärkere Maßnahmen zur Förderung von Freihandel und betonte, dass deutsche Unternehmen eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau der Ukraine spielen.
Die Bundesregierung plant, erhebliche Summen in Zukunftsausgaben zu investieren, um erneuerbare Energien und Energienetze auszubauen. Geplant sind 100 Milliarden Euro, die sowohl für Infrastruktur als auch für die wirtschaftliche Modernisierung eingesetzt werden sollen. Scholz schloss mit dem Appell, Vertrauen in die Zukunft zu haben und die Potenziale Deutschlands herauszustellen.