
Am 12. April 2025 wurde in Offenbach ein neues Naturgefahrenportal vom Deutschen Wetterdienst (DWD) freigeschaltet. Dieses innovative Portal entstand als Reaktion auf die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 und zielt darauf ab, die Bevölkerung frühzeitig über Wetterextreme und hydrologische Gefahren zu informieren. Die Website ist unter www.naturgefahrenportal.de erreichbar und bietet eine benutzerfreundliche Plattform für alle Interessierten.
Der DWD hat das Portal entwickelt, um Informationen, aktuelle Warnungen, wissenschaftliche Daten und Handlungsempfehlungen zu bündeln. Der Schwerpunkt liegt aktuell auf hydrologischen Gefahren, wobei in Zukunft auch andere Naturgefahren wie Ozonbelastung, Waldbrände, Dürre, Lawinen und Erdbeben integriert werden sollen. Die Website stellt straßengenaue Wettervorhersagen zur Verfügung und informiert über gefährdete Bereiche sowie Fluchtwege und Vorsorgemaßnahmen.
Interaktive Karten und Benutzerfreundlichkeit
Die interaktive Karte des Naturgefahrenportals zeigt aktuelle Warnungen in vier Farbstufen: Gelb, Ocker, Rot und Violett. Millionen Menschen werden so in Deutschland besser auf Naturgefahren und Extremwetterereignisse vorbereitet. Laut einer Mitteilung des DWD bezieht das Portal Daten aus verschiedenen Fachbehörden auf Bundes- und Landesebene, und es haben sich bereits zehn Bundesländer in einem Abkommen geeinigt, den DWD mit lokalen Daten zu beliefern. Berlin, Brandenburg und Bayern sind jedoch nicht darunter, während Rheinland-Pfalz und Thüringen ihren Beitritt vorbereiten.
Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, äußerte, dass das Portal das Leben der Gesellschaft sicherer machen kann und betonte die präzise Gefährdungsanalyse für Standorte. Nutzer können Informationen ohne Registrierung oder Anmeldung in einem einheitlichen, barrierefreien Format abrufen. Push-Warnungen werden über das Modulare Warn-System (MoWaS) ausgesendet, sodass die Bevölkerung in Echtzeit informiert werden kann.
Globale Temperaturrekorde und zukünftige Prognosen
Die Notwendigkeit eines solchen Portals wird durch aktuelle Klimadaten untermauert. Laut Copernicus war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 15,1 Grad. Die Temperatur in den Ozeanen erreichte 20,87 Grad, was ebenfalls einen Rekord darstellt. Prognosen des DWD deuten darauf hin, dass die durchschnittliche Temperatur in Deutschland bis zum Ende des Jahrhunderts um zwei bis vier Grad ansteigen könnte, was eine Zunahme von Extremwetterereignissen zur Folge haben wird.
Sarah Jones, Präsidentin des DWD, räumte ein, dass das Naturgefahrenportal nur die erste Ausbaustufe sei und bat die Nutzer um Feedback zur Verbesserung des Angebots. Der DWD setzt auf eine kontinuierliche Entwicklung des Portals, um den Menschen in Deutschland bestmöglich zu dienen und sie auf bevorstehende Naturgefahren vorzubereiten.