Offenbach

Hausarzt in Langen: Trotz Frustration – Entscheidung für Privatpatienten!

Im Rhein-Main-Gebiet sorgt die Entscheidung eines Langener Hausarztes, die Kassenzulassung zurückzugeben, für erhebliche Verunsicherung und Unmut unter seinen Patienten. Dr. Gero Björn Denda, der seine Praxis zu Beginn des Jahres 2025 ausschließlich für Privatpatienten und Selbstzahler geöffnet hat, sieht sich mit Vorwürfen von mangelnder Kommunikation konfrontiert. Patienten berichten von einer unzureichenden Information über diese grundlegende Änderung in der Versorgungsstruktur. Laut fr.de äußert sich Dr. Denda über seinen Anwalt und betont, dass sein Schritt nicht gegen die Bedürfnisse seiner Patienten gerichtet sei. Vielmehr sei die Rückgabe der Kassenzulassung auf den „erheblichen personellen und wirtschaftlichen Aufwand“ zurückzuführen, den die Kassenärztliche Vereinigung mit sich bringe.

Der Abgang einer angestellten Ärztin im Jahr 2024 habe die Erfüllung des Versorgungsauftrags zusätzlich erschwert. Zudem sind die Anforderungen an Bürokratie und Dokumentation, die mit einer Kassenzulassung einhergehen, laut Denda stark gestiegen. In der Stadt Langen gibt es ohnehin keinen Überfluss an Allgemeinmedizinern, was die Entscheidung des Arztes, die Kassenzulassung zurückzugeben, noch verstärkt. Aktuell sind nach den letzten Berechnungen im Planungsbereich Neu-Isenburg/Dreieich/Langen lediglich 5,5 freie Sitze verfügbar. Eine neue Bedarfsplanung wird erst im April 2025 erfolgen, was die Situation kaum optimieren dürfte.

Patientenfrustration und -reaktionen

Die Reaktionen der Patienten sind überwiegend negativ. Betroffene äußern ihr Unbehagen vor allem in sozialen Medien und zeigen durch Zettel am Eingang der Praxis ihre Empörung über die unzureichende Kommunikation und die plötzlich notwendige Umstellung in der Arztwahl. Einige Patienten zeigen sich sogar gespalten in ihrer Meinung, was die Gründe für die Entscheidung von Dr. Denda angeht. Während einige Verständnis für die Situation des Arztes zeigen, kritisieren andere, dass es an Informationen über alternative Versorgungsmöglichkeiten mangele.

In Deutschland sind gesetzliche Krankenkassen verpflichtet, eine hausarztzentrierte Versorgung (HzV) anzubieten, die Patienten zur Wahl eines Hausarztes zwingt. In diesem System müssen Patienten vor einem Besuch bei anderen Fachärzten stets ihre Hausarztpraxis konsultieren, mit einigen Ausnahmen, wie etwa Augenärzten und Frauenärzten, die direkt aufgesucht werden können. Diese Regelungen, wie sie bundesgesundheitsministerium.de darstellen, erhöhen den Druck auf die Hausärzte, die den Anforderungen der KV gerecht werden müssen. Das Fehlen von ausreichend Hausärzten in Langen führt dazu, dass die Rückgabe der Kassenzulassung für viele Patienten gravierende Auswirkungen hat.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Im Kontext dieser Entwicklungen spielt auch das Patientenrechtegesetz eine wichtige Rolle. Dieses regelt die Rechte von Patienten seit seiner Einführung im Februar 2013. Laut kbv.de müssen Ärzte ihre Patienten verständlich über Diagnosen, Behandlungen und mögliche Risiken aufklären. Dazu gehört auch das Recht auf Einsicht in die Patientenakte, welches Patienten ebenfalls zusteht. In der aktuellen Situation ist es gerade für Patienten der betroffenen Praxis unerlässlich, über ihre Rechte informiert zu sein, insbesondere in der Unsicherheit darüber, wie es mit ihrer medizinischen Versorgung weitergeht.

Die Entscheidung von Dr. Denda zeigt eindringlich die Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem und die Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung verdeutlicht den dringenden Bedarf nach Verbesserungen im hausärztlichen Versorgungsangebot sowie einer stärkeren Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse in Zukunft.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fr.de
Weitere Infos
bundesgesundheitsministerium.de
Mehr dazu
kbv.de

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