
Am Hainbach in Esslingen, zwischen dem Parkplatz „Nasses Dreieck“ und der AWO, stehen entscheidende Schritte zur Renaturierung bevor. Vom 3. bis 4. Februar 2025 finden geotechnische Untersuchungen statt, die eine wichtige Grundlage für die folgenden Baumaßnahmen bieten sollen. Ziel dieser Ermittlungen ist eine detaillierte Analyse des Untergrunds und der Bodenbeschaffenheit, um präzise Kostenkalkulationen für die geplante Bauausführung zu ermöglichen und die statische Überprüfung der baulichen Durchlassbauwerke zu gewährleisten. Damit wird ein wesentlicher Schritt zur revitalisierten Gestaltung des Hainbachs eingeleitet, wie offenbach.de berichtet.
Bürgermeisterin Groß unterstreicht die Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Die Renaturierung wird nicht nur den ökologischen Zustand des Gewässers verbessern, sondern auch zur Förderung der Biodiversität und zur Sicherung wichtiger ökologischer Funktionen beitragen. Zudem ist die Initiative als Antwort auf die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie konzipiert, die eine generelle Verbesserung der ökologischen Zustände von Gewässern fordert.
Nachhaltige Entwicklung im Hainbachgebiet
Zusätzlich zu den geotechnischen Untersuchungen sind bereits konkrete Pläne zur naturnahen Gestaltung des Hainbachs am Kennenburger Park im Gange. Die Stadtverwaltung hat die Aufgabe zur Revitalisierung im Bereich des Spielplatzes am Goerdelerweg an den Ausschuss für Technik und Umwelt delegiert. Ab Herbst 2024 sollen die Umsetzungen beginnen, wobei der Hainbach auf einer Strecke von etwa 200 Metern verlegt wird. Diese Umgestaltung wird die Widerstandsfähigkeit bei Starkregen erhöhen und die Notwendigkeit von Ufersicherungen verringern, berichtet esslingen.de.
Ein wesentliches Element des Projekts ist die Schaffung von Auenräumen. Das Gelände wird stellenweise um bis zu zwei Meter abgesenkt, um eine Überflutung bei kleinen Hochwässern zu ermöglichen. Wasser kann in Senken stehen bleiben, was zur Kühlung und Luftbefeuchtung beiträgt. An dieser Stelle sollen auch neue Lebensräume für bedrohte Tierarten entstehen, darunter der Feuersalamander.
Langfristige ökologische Ziele
Die Renaturierungspläne dienen nicht nur der ökologischen Aufwertung, sondern auch der Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt. Diese Maßnahmen fördern die Artenvielfalt, reduzieren die Hochwassergefahr und schaffen neue Lebensräume für verschiedene Flora und Fauna. Die Plattform zur Fließgewässerrenaturierung des Umweltbundesamts hebt hervor, dass naturnahe Auen auch Kohlenstoff speichern und Treibhausgasemissionen verringern können. Gleichzeitig bieten sie einen Beitrag zu den Klimazielen der Stadt und der Region.
Insgesamt trägt die schrittweise Renaturierung des Hainbachs zur langfristigen Sicherung ökologischer Funktionen bei und stellt einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz dar. Die Stadt verfolgt damit einen nachhaltigen Ansatz, um den Hainbach in einen naturnahen Zustand zurückzuführen, in dem nicht nur das Ökosystem profitiert, sondern auch die Bürger die Vorzüge eines lebendigen Gewässers genießen können.