Hessen

Neues Suchtzentrum für Crack-Abhängige in Frankfurt geplant!

Die Idee eines Suchthilfezentrums für Crack-Süchtige in Frankfurt nimmt konkrete Formen an. Das Frankfurter Sozialdezernat hat nach zwei Jahren der Suche nun eine geeignete Immobilie in der Niddastraße 76 gefunden, die sich in der Nähe des Hotspots der Crack-Szene befindet. Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl von den Grünen hat angekündigt, das Gebäude im Namen der Stadt zu mieten, um dort ein Suchtzentrum einzurichten.

Das geplante Zentrum soll nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten und Ruhebetten bieten, sondern auch umfassende Beratungsangebote und Konsumräume für Betroffene bereitstellen. Das Konzept orientiert sich an einem erfolgreichen Modell aus Zürich, wo die offene Drogenszene weitgehend zurückgedrängt wurde. Allerdings ist eine ähnliche Strategie für Frankfurt, trotz der Lenkungen in Zürich, ausgeschlossen, da der Handel mit illegalen Drogen hier nicht toleriert wird. Die Stadtregierung muss nun über die Anmietung oder den Kauf des Gebäudes entscheiden.

Die Herausforderungen des Crack-Konsums

Laut einer Studie der Goethe-Universität, die im Mai 2023 veröffentlicht wurde, ist Crack die am häufigsten konsumierte Droge im Frankfurter Bahnhofsviertel. Eine qualitative Studie, durchgeführt von Bernd Werse, Mitbegründer des Centre for Drug Research, bietet tiefere Einblicke in die Frankfurter Drogenszene. Crack ist nun seit 25 Jahren in Frankfurt präsent, hat jedoch in den letzten Jahren an Dominanz zugenommen. Die Anwesenheit in der Umgebung des Bahnhofs wird von vielen Konsumierenden als Hauptauslöser für den Konsum genannt.

Die Studie identifiziert zwei Hauptkonsumarten: „Binges“, bei denen Konsumierende mehrtägige Episoden mit variierenden Pausen durchlaufen, und regelmäßigen Konsum, wo geringere Mengen mit stabilen Schlafrhythmen und selbst auferlegten Regeln konsumiert werden. Es wird berichtet, dass Crack im Alltag keine besondere Funktion erfüllt, aber umso mehr mit der Frankfurter Szene verbunden ist und leicht verfügbar bleibt.

Politische Reaktionen und gesellschaftliche Herausforderungen

Die Initiative für das Suchtzentrum hat auch Kritik ausgelöst. Die Frankfurter CDU fordert, dass nur in Frankfurt wohnhafte Abhängige Zugang zu den Konsumräumen erhalten sollten. Parallel dazu hat die CDU-geführte Landesregierung einen 7-Punkte-Plan für das Bahnhofsviertel vorgestellt. Dieser Plan sieht vor, Betreuungsangebote in andere Stadtteile zu verlagern.

Die Studie von Werse hat zudem gezeigt, dass 37% der Menschen in der Drogenszene obdachlos sind und 25% in Notschlafstellen übernachten. Die Ergebnisse, die während einer Befragung zwischen Juli und September 2017 ermittelt wurden, sind bis heute aktuell. Viele Konsumierende berichten, dass Cannabis für sie bei Entzugserscheinungen eine gewisse Erleichterung verschafft. Dies verdeutlicht die dringenden Notwendigkeiten für geeignete Hilfsangebote und präventive Maßnahmen im Bahnhofsviertel

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Mit dem geplanten Suchtzentrum möchte die Stadt Frankfurt einen weiteren Schritt in der Bekämpfung der Drogenproblematik unternehmen. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungen zur Umsetzung des Projekts zeitnah getroffen werden können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tagesschau.de
Weitere Infos
fr.de

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