
Im Hessen-Center in Bergen-Enkheim bahnt sich eine aufregende Entwicklung an: Im Sommer 2025 wird der Sportartikelhändler Decathlon eine neue Filiale eröffnen. Dies folgt auf die kürzlich angekündigten Eröffnungen der Geschäfte Snipes am 21. März 2025 und Olymp & Hades am 17. April 2025. Diese neuen Ladenöffnungen sind Teil einer Strategie, die darauf abzielt, das Einkaufszentrum wieder attraktiver zu machen, nachdem der frühere Anker-Mieter Galeria Kaufhof 2020 das Marktgeschehen verlassen hat.
Trotz dieser neuen Ansätze steht das Hessen-Center jedoch vor Herausforderungen. Die Vermietungsabteilung arbeitet intensiv daran, neue Mieter zu gewinnen und den Branchenmix zu optimieren. Von den insgesamt 115 Verkaufsflächen bleiben nach den neuen Eröffnungen noch 20 unvermietet, was die Situation veranschaulicht: Der Leerstand im Hessen-Center hat sich in den letzten Jahren von drei freien Geschäften im Jahr 2019 auf insgesamt 23 im Herbst 2023 erhöht.
Eröffnung der Decathlon-Filiale und Arbeitsplatzschaffung
Die Decathlon-Filiale wird mit einer Verkaufsfläche von 2500 Quadratmetern im Erdgeschoss Platz finden. Zusätzlich zur Filiale im Hessen-Center eröffnet Decathlon auch eine Innenstadtfiliale in der Schäfergasse am 28. März 2025. Diese Filiale wird auf etwa 2000 Quadratmetern eine Auswahl an Produkten für Teamsport, Running, Outdoor, Fitness und Mobilität anbieten. Die Eröffnungen schaffen rund 90 neue Arbeitsplätze in Frankfurt, was die lokale Wirtschaft zusätzlich stimulieren könnte. Auch die Erreichbarkeit des Hessen-Centers wird positiv hervorgehoben, da es sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist.
Zur Kundenansprache plant Decathlon die Implementierung digitaler Lösungen wie interaktiven Bildschirmen und bietet exklusive Services an, die Click & Collect sowie persönliche Produktanpassungen umfassen. Damit versucht das Unternehmen, auch im stationären Handel ein innovatives Einkaufserlebnis zu schaffen.
Die Herausforderungen für Einkaufszentren
Die Entwicklungen im Hessen-Center stehen im Kontext eines insgesamt herausfordernden Umfelds für Einkaufszentren in Deutschland. Die Corona-Pandemie hat das Einkaufsverhalten stark verändert. Laut dem Digitalverband Bitkom kauft ein Drittel der Deutschen mindestens einmal pro Woche online ein. Dies hat zu einem Anstieg der Leerstände in Einkaufszentren geführt, der durch Insolvenzen und Filialschließungen bedingt ist. Experten befürchten, dass die Herausforderungen für deutsche Malls negativ verlaufen könnten, ähnlich wie in den USA.
Aktuelle Statistiken belegen, dass 43% der Einkaufszentren in Deutschland bis zu 3% Leerstand haben, während 44% über 5% Leerstand berichten. Der Investitionsbedarf der Betreiber ist gesunken; die Zahl der geplanten neuen Einkaufszentren stagniert bei 15, und viele Revitalisierungsprojekte wurden bereits abgebrochen. Insgesamt bleibt die Zahl der Einkaufszentren in Deutschland bei 493, was die aktuelle Marktlage widerspiegelt.
Die Betreiber von Einkaufszentren versuchen, Leerräume mit neuen Konzepten zu füllen, darunter die Umwandlung von Einkaufszentren in Stadtquartiere, die sowohl wohnliche als auch gewerbliche Nutzung kombinieren. In den letzten Jahren hat sich die Zahl dieser Stadtquartiere vermehrt, insbesondere in Metropolregionen.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, ob die neuen Mietverträge im Hessen-Center nachhaltigen Erfolg bringen und die Attraktivität des Standorts im hart umkämpften Einzelhandelsumfeld steigern können. Die gesamte Entwicklung wird auch Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung von Einkaufszentren in Deutschland haben.
Für weitere Informationen können folgende Links besucht werden: fr.de, decathlon.de, fr.de.