
Marburg hat sich als erste hessische und 24. Stadt im deutschsprachigen Raum offiziell der Initiative Foodsharing angeschlossen. Diese Partnerschaft, die am heutigen Tag formal besiegelt wurde, markiert einen bedeutenden Schritt in der Überwindung von Lebensmittelverschwendung in der Region. Rund 600 ehrenamtliche Aktive engagieren sich in der Marburger Foodsharing-Initiative, deren Ziel es ist, die Überproduktion von Lebensmitteln zu vermeiden und die Wertschätzung für Nahrungsmittel zu fördern.
In den letzten 30 Tagen wurden in Marburg bereits 12 Tonnen Lebensmittel gerettet. Diese Erfolge bauen auf einer mehr als zehnjährigen Geschichte auf, in der tausende Tonnen gerettet wurden. Die Lebensmittel sind über fünf Fairteiler für alle zugänglich, die sie benötigen. Dabei wird die Abholung von Waren nachrangig geregelt: Zunächst wird das gerettet, was die Tafel nicht mehr benötigt.
Politische Unterstützung und Engagement
Die lokale Politik signalisiert breite Unterstützung für die Initiative. Der klimapolitische Stadtverordnete Maik Schöniger fordert konkrete politische Vorhaben aus der Partnerschaft abzuleiten. Uwe Volz von den Grünen hebt die ehrenamtliche Tätigkeit der Foodsaver als unverzichtbaren Teil bestehender Unterstützungsstrukturen hervor. Gleichzeitig stellte Andrea Suntheim-Pichler von der CDU/FDP/BfM auf den bereits bestehenden Ernährungsbeirat ab, der ähnliche Ziele verfolgt. Hier besteht Einigkeit über die Bedeutung der Lebensmittelrettung und deren Herstellungsprozess.
Ein aktiver Bestandteil der Foodsharing-Initiative sind Botschafter*innen, die eine Schlüsselrolle im Betrieb der lokalen Initiative desempeeven. Sie sind zuständig für die Einführung neuer Foodsaver, die Koordination der Betriebsverantwortlichen sowie die Organisation regelmäßiger Treffen. In einem Bezirk sollten idealerweise mehrere Botschafter und viele Aktive involviert sein, da dies die Effizienz und Wirkung der Initiative steigert. Die Botschafter werden von den Foodsavern des jeweiligen Bezirks gewählt und müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, unter anderem eine aktive Teilnahme über mehrere Monate sowie die Absolvierung eines speziellen Quiz. foodsharing.de berichtet darüber.
Verhaltensregeln für die Initiative
Neben der praktischen Umsetzung der Lebensmittelrettung sind auch einheitliche Verhaltensregeln für die Foodsaver von zentraler Bedeutung. Diese Regeln, die regelmäßig aktualisiert werden, fördern einen respektvollen und sachlichen Umgang untereinander. Dazu gehören unter anderem Vorgaben für das Verhalten bei Abholungen. Pünktlichkeit, Höflichkeit und ein angemessenes Auftreten sind dabei essenziell. Ferner wird betont, dass sämtliche geretteten Lebensmittel nicht verkauft oder getauscht werden dürfen und dass die Hauptzielsetzung die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist, wie auf foodsharing.de erwähnt wird.
Die Ernährungsstrategien, die durch solche Initiativen gefördert werden, tragen nicht nur zur Verringerung von Überproduktion und Verschwendung bei, sondern schaffen auch ein Bewusstsein für ökologische und soziale Fragen. Marburg hat sich somit als Vorreiter in Hessen positioniert, während das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig einen bedeutenden Schritt in eine nachhaltigere Zukunft darstellt. op-marburg.de berichtet umfassend darüber.