
Am 10. Februar 2025 informiert die Messstation in der Universitätsstraße in Marburg über die aktuelle Luftqualität in der Region. Besonders im Fokus stehen die Feinstaub-Partikel (PM10), deren Wert pro Kubikmeter Luft ermittelt wird. Der festgelegte Grenzwert für PM10 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf jährlich nicht mehr als 35 Mal überschritten werden, wie op-marburg.de berichtet. Die Luftqualität wird anhand von drei zentralen Werten gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon.
Der Grad der Luftverschmutzung wird dabei durch verschiedene Kategorien eingeteilt. Bei einem Stickstoffdioxid-Wert von über 200 µg/m³ spricht man von „sehr schlecht“, während für Feinstaub ähnliche Werte eine Kategorie von „schlecht“ oder sogar „mäßig“ bedeuten können, je nach Konzentration. Für Ozon gelten gleiche Regeln, und auch hier sind die Grenzwerte klar definiert. Die Messungen erfolgen als Stundenmittel für Stickstoffdioxid und Ozon, während Feinstaub mit einem stündlich gleitenden Tagesmittel erfasst wird.
Luftverschmutzung und Gesundheit
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung sind alarmierend. Jährlich sterben in der EU mehr als 240.000 Menschen vorzeitig an den Folgen von Feinstaub, was die Dringlichkeit von Luftqualitätsmessungen unterstreicht. Empfehlungen für den Umgang mit schlechter Luftqualität sehen vor, dass empfindliche Personen bei „sehr schlechter“ Luft körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „schlechter“ Luftqualität wird empfohlen, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu reduzieren, während bei „mäßiger“ Qualität kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich sind. Eine klare Differenzierung zwischen den Kategorien ist für das Wohlergehen der Bevölkerung entscheidend.
Die Messstation in Marburg erhebt zudem Daten, die auf die Gefahren durch Stickstoffdioxid hinweisen. Die Grenzwertüberschreitung dieses Schadstoffs darf nicht mehr als 18 Mal im Jahr auftreten, während der zulässige Jahresdurchschnittswert bei 40 µg/m³ liegt. Ein Stundenmittelwert von 400 µg/m³ stellt eine amtliche Alarmschwelle dar. Langfristig können erhöhte Konzentrationen von Stickstoffdioxid schwerwiegende Auswirkungen auf die Atemwege haben, insbesondere für Risikogruppen wie Asthmatiker und Kinder, wie hessenschau.de feststellt.
Ursachen und Folgen der Luftverschmutzung
Die Ursachen der Luftverschmutzung sind vielfätig. Feuerwerk, insbesondere an Silvester, trägt erheblich zur Feinstaubbelastung bei, wobei etwa 2050 Tonnen Feinstaub jährlich freigesetzt werden, davon 1500 Tonnen in der Silvesternacht. Trotz dieser Belastung bleibt die jährliche Feinstaubbelastung im Vergleich zur ganzjährigen Emission relativ gering. Jedoch können Inversionswetterlagen, die in Städten stundenlange Feinstaubbelastungen bewirken, die Luftqualität drastisch verschlechtern. Feuerwerksrauch besteht größtenteils aus gesundheitsschädlichem Feinstaub.
Auf europäischer Ebene besteht ein zunehmendes Bewusstsein für die Auswirkungen der Luftverschmutzung. Im Zeitraum zwischen 2005 und 2022 sank die Zahl der durch Feinstaub verursachten Todesfälle in der EU um 45 %. Dennoch bleibt Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko. Schätzungsweise starben 239.000 Menschen in der EU im Jahr 2022 an den Folgen von Feinstaub, 70.000 an Ozon und 48.000 an Stickstoffdioxid, wie die EEA berichtet.
Die neuen EU-Luftqualitätsvorschriften, die näher an den WHO-Normen liegen, sind darauf ausgerichtet, die Luftqualität bis 2030 weiter zu verbessern. Gemeinsam folgen diese Richtlinien dem Ziel, die gesundheitlichen und umwelttechnischen Risiken durch Luftverschmutzung signifikant zu verringern.