
Der Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis hat mit Sybille Schilling eine neue geschäftsführende Regionalleiterin. Schilling, die seit Oktober 2025 im Amt ist, wurde herzlich empfangen und hat bereits verschiedene Standorte des Verbands besucht. Dazu gehören ambulante Pflegedienste und Beratungsdienste in Städten wie Bad Soden-Salmünster, Freigericht, Hanau und Gelnhausen. Zuvor war sie Leiterin des Beratungszentrums Ost der Caritas Offenbach und ist von der Wichtigkeit der Selbstreflexion und persönlichen Beweggründen für die Berufswahl überzeugt. Ein respektvoller Umgang und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind ihr ebenfalls ein wichtiges Anliegen.
Mit dem Ziel, zufriedene Mitarbeiter zu gewinnen, die ihre Arbeit gerne machen, identifiziert sich Schilling mit dem Leitbild der Caritas, das lautet: „Not sehen und handeln“. Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist, betreffen die wirtschaftliche Stabilität des Verbands sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen. Insbesondere die finanzielle Sicherung der Dienste und die Rekrutierung von Fachpersonal stehen im Fokus ihrer Arbeit. Schilling spricht zudem über die Veränderungen, die sowohl in der Caritas als auch in der Kirche stattfinden, die derzeit mit einer Krise zu kämpfen hat.
Digitale Transformation und gesellschaftliche Herausforderungen
Eine der zentralen Herausforderungen, die Schilling thematisiert, ist die Digitalisierung. Diese soll nicht nur den Nutzen weniger Menschen fördern und andere benachteiligen, wie es in der Stellungnahme der Caritas deutlich wird. Die Caritas und andere Organisationen müssen aktiv an den Debatten zur digitalen Transformation teilnehmen, um vulnerable Gruppen zu schützen. Digitalisierung in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft bietet sowohl Vorteile für Patienten und Klienten als auch Risiken, die es zu verstehen und zu managen gilt.
Der Deutsche Caritasverband (DCV) hat bereits 2023 angekündigt, die digitale Gestaltung des Sozialstaats zu fördern. In einem Positionspapier fordert der DCV unter anderem die digitale Teilhabe für alle und die Unterstützung von Wohlfahrtsverbänden bei der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in einer digitalen Gesellschaft. Die Digitalisierung muss, so der Tenor, gezielt gestaltet werden – alleinige Effekte der Digitalisierung werden nicht ausreichen, die bestehenden Zugangsprobleme zu lösen.
Wichtige Handlungsfelder für die Caritas
Schilling betont auch die Notwendigkeit, die Digitalisierung so zu gestalten, dass sie den Anforderungen der sozialen Arbeit dient. Diese Sichtweise wird durch den Aufruf der Caritas ergänzt, einen „Digitalpakt für die Sozialwirtschaft“ zu fordern. Ein zentrales Anliegen der Caritas ist die Entwicklung digitaler Betreuungs- und Begleitungskonzepte, die den Chancen der Digitalisierung gerecht werden. Die bundesweite Online-Beratung, ein etabliertes Format, wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und optimiert.
- Barrierefreier Zugang zu Sozialleistungen und nutzerfreundliche digitale Anwendungen müssen sichergestellt werden.
- Automatisierung der Bearbeitungsprozesse ist notwendig, um eine Effizienzsteigerung zu erreichen.
- Benötigt wird eine Optimierung der vorhandenen Daten, um den Nachweisaufwand zu minimieren.
- Eine Umgestaltung des Sozialleistungssystems ist erforderlich, um das Potenzial der Digitalisierung voll auszuschöpfen.
Schilling plant, ihre Initiativen auf diese zentralen Handlungsfelder auszurichten und wird durch ihre Leidenschaft für die Natur und das Motorradfahren inspiriert. Diese Hobbys helfen ihr, Energie zu tanken und die Herausforderungen, die auf sie zukommen, zu meistern.
Insgesamt steht die Caritas mit Schilling an der Spitze vor einer grundlegenden Transformation. Von der wirtschaftlichen Stabilität über die Digitalisierung bis hin zu den Herausforderungen der Gesellschaft – die Weichen werden jetzt gestellt, um auch in Zukunft ein starkes Netzwerk für die Menschen in der Region zu sein. Die Stärke dieser Bemühungen wird letztlich daran gemessen, inwieweit sie den Menschen in der Region zugutekommen können.