Main-Kinzig-Kreis

Kritik am Sicherheitsdienst: Flüchtlingsbetreuung bleibt unbesetzt!

In einer Sondersitzung am 2. Februar 2025 haben die FDP und die INITIATIVE einen gemeinsamen Antrag zur Betreuung von geflüchteten Menschen in Großkrotzenburg eingebracht. Der Antrag steht ganz im Zeichen der Bedürfnisse der Ortsbürger und zielt auf eine Verbesserung der Betreuungssituation ab. Das Thema ist besonders dringlich, haben die Initiatoren doch bereits am 12. November 2021 einen Dringlichkeitsantrag zur Sicherstellung der Betreuung formuliert, der einstimmig beschlossen wurde.

Trotz der Zeitspanne von über drei Jahren ist die Personalausstattung zur Flüchtlingsbetreuung bisher nicht erfolgt. Bürgermeisterin Neumann berichtete, dass es seitdem keine Bewerbungen für die offenen Stellen eines Sozialpädagogen gegeben hat. In Anbetracht dieser Situation wurde beschlossen, den bestehenden Sicherheitsdienst, dessen Kosten sich jährlich auf 463.000 Euro belaufen, fortzuführen und gleichzeitig der Verwaltung die Aufgabe zu übertragen, die Stellen zur Flüchtlingsbetreuung prioritär zu besetzen.

Finanzielle Belastungen

Die finanziellen Aspekte der Maßnahme wurden ebenfalls erörtert. Die täglichen Kosten für den Sicherheitsdienst betragen 1.270 Euro, während das Defizit bei den Mietkosten für die Unterkunft allein 480 Euro pro Tag ausmacht. In Summe summieren sich die Kosten für Sicherheitsdienst und Mietaufwendungen auf über 1.750 Euro täglich. Diese anhaltend hohen Ausgaben werfen Fragen zur Effizienz und Notwendigkeit des Ansatzes auf.

Ein zentrales Anliegen der Antragssteller ist es, die Integration geflüchteter Menschen durch pädagogische Betreuung zu fördern, statt auf Sicherheitsdienstleistungen zu setzen. Zudem wird klar kritisiert, dass die Verwaltung nicht ausreichend zur Besetzung der Stellen zur Flüchtlingsbetreuung beigetragen hat. Die Forderungen der Initiative sollen auch den Aspekt der unzureichenden Refinanzierung durch den Main-Kinzig-Kreis, das Land Hessen und den Bund thematisieren, da derzeit die Kommunen 14 Prozent der Steuereinnahmen erhalten, aber 25 Prozent der Aufgaben finanzieren müssen.

Hintergrund zur Integration

Diese Diskussion findet vor dem Hintergrund eines breiteren gesellschaftlichen Diskurses statt, in dem die Integration von Migranten und geflüchteten Menschen in Deutschland immer wieder in den Fokus rückt. Laut dem Aktionsrat Bildung wird eine sinnvolle Integration durch Bildung angestrebt, um Migranten und Flüchtlingen eine Perspektive zu bieten. Studien und Berichte von Einrichtungen wie der Bertelsmann-Stiftung beleuchten bestehende Praxisansätze und bieten weiterführende Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration und sozialer Dienstleistungen für Geflüchtete.

Die Schaffung eines geeigneten Rahmens für die pädagogische Betreuung könnte langfristig nicht nur die Lebensqualität der geflüchteten Menschen erhöhen, sondern auch zu einer spürbaren Entlastung der lokalenGemeinschaft führen, die momentan mit explodierenden Kosten und Personalengpässen zu kämpfen hat. Daher bleibt abzuwarten, wie die Verwaltung auf die aktuellen Forderungen reagieren wird und ob es gelingt, die geforderten Stellen zeitnah zu besetzen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
vorsprung-online.de
Weitere Infos
degruyter.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert