
Am 5. März 2025 gaben der regionale Energieversorger und 18 Kommunen im Main-Kinzig-Kreis die Gründung der Initiative „Kommunale Wärme im MKK“ bekannt. Das Hauptziel dieser Initiative ist die Unterstützung der Verbraucher in der Region auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Wärmeversorgung. Der Wärmesektor ist in Deutschland besonders prägnant, da fast 40 % der CO2-Emissionen aus diesem Bereich stammen. Um die Klimaziele zu erreichen, die eine Klimaneutralität bis 2045 erfordern, sind konkrete Pläne und Umsetzungen notwendig. Dies wurde auch von Bürgermeister Waldemar Gogel hervorgehoben, der die Synergieeffekte im Projektmanagement lobte.
Die Initiative wird von MainKinzigGas unterstützt, wie Geschäftsführer Ivars Gludausis betonte. Im Rahmen des neuen Wärmeplanungsgesetzes, das ab dem 1. Januar 2024 in Kraft tritt, sind alle Kommunen bis zum 30. Juni 2028 dazu verpflichtet, umfassende Wärmepläne vorzulegen. Damit wird eine zentrale Grundlage gelegt, um die Wärmeversorgung schrittweise auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Webseite www.mkk-waerme.de wurde ins Leben gerufen, um den Bürgern Informationen über die Wärmewende und Technologien zur Verfügung zu stellen und soll künftig zu einem Informationsportal mit tagesaktuellen Daten zur kommunalen Wärmeplanung ausgebaut werden.
Herausforderungen und Chancen in der Wärmeversorgung
Die Wärmeversorgung in Deutschland stellt bereits über 50 % des Endenergieverbrauchs dar und ist somit ein bedeutender Faktor im Hinblick auf den CO2-Ausstoß. Dabei werden etwa 80 % der Wärmenachfrage durch fossile Brennstoffe gedeckt, während nahezu die Hälfte der 41 Millionen Haushalte in Deutschland mit Gas heizt. Angesichts der stark gestiegenen Heizkosten für Gas und Öl wird die Notwendigkeit eines Umdenkens immer deutlicher. Vor diesem Hintergrund zeigt der aktuelle Stand der Dinge, dass eine zukünftige Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme aus Industrieanlagen und Rechenzentren setzen muss, um dauerhaft erfolgreich zu sein.
Das Wärmeplanungsgesetz, das am 17. November 2023 vom Bundestag und am 15. Dezember 2023 vom Bundesrat beschlossen wurde, schafft einen rechtlichen Rahmen für eine flächendeckende Wärmeplanung in Deutschland. Ab dem 1. März 2025 müssen neue Wärmenetze mindestens 65 % der Nettowärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien oder Abwärme beziehen. Bis 2030 müssen bestehende Wärmenetze zu 30 % aus diesen Quellen betrieben werden, um bis 2040 einen Anteil von 80 % zu erreichen. Ziel ist es, bis 2045 ein vollständig fossilfreies Wärmenetz zu schaffen.
Kollektive Anstrengungen für den Klimaschutz
Wie die Analyse von Agora Energiewende zeigt, ist die Klimapolitik entscheidend für den Erfolg im Bereich der Emissionsminderung. Während Erfolge im Stromsektor erkennbar sind, fehlt es in anderen Bereichen wie Verkehr, Gebäuden und Industrie an der nötigen Dynamik. Die Initiative „Kommunale Wärme im MKK“ ist ein wichtiger Schritt, um Strukturen zu schaffen, die es den Kommunen ermöglichen, langfristige und strategische Entscheidungen zu treffen.
Die gesellschaftliche Beteiligung an der Wärmeplanung ist ebenfalls ein zentrales Element, um partizipative Prozesse zu fördern. Der Bund hat zudem finanzielle Mittel bereitgestellt, um die Erstellung von Wärmeplänen zu unterstützen. In einigen Bundesländern wird die Wärmeplanung bereits aktiv entschlossen vorangetrieben. Damit wird deutlich, dass der Erfolg der Klimapolitik nicht nur von der Politik selbst abhängt, sondern auch von der aktiven Beteiligung und Kooperation verschiedener Akteure auf kommunaler Ebene.