
Seit dem 25. März 2025 wird der sechsjährige Pawlos aus Waldbrunn (Limburg-Weilburg) in Weilburg, Hessen, vermisst. Der autistische Junge verließ während des Unterrichts plötzlich das Klassenzimmer und wurde zuletzt am Bahnhof gesehen. Der Fall hat in der Region Besorgnis ausgelöst, und die Polizei hat inzwischen 450 Einsatzkräfte mobilisiert, die gemeinsam mit Freiwilligen intensiv nach dem Jungen suchen. Diese großen Anstrengungen werden durch die Hoffnung der Einwohner und die Unterstützung der Behörden getragen.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein dankte den Helfern und äußerte die Hoffnung, dass Pawlos bald gefunden wird. Bis zum 30. März 2025 bleibt der Junge weiterhin vermisst, und die Suche wird unermüdlich fortgesetzt. Am 29. März erbrachte der Einsatz von zehn Tauchern in der Lahn keine neuen Erkenntnisse. Die Polizei wertet zudem Videomaterial aus, das Pawlos zeigt, und hat zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung erhalten.
Besondere Herausforderungen bei der Suche
Die Besonderheiten von Pawlos‘ Autismus stellen eine große Herausforderung für die Suchaktionen dar. Wie die Sonderpädagogin Sarah Weber erklärt, nehmen autistische Kinder Reize anders wahr und können in unbekannten Situationen sehr angespannt sein. Ihre Hilflosigkeit und räumliche Desorientierung erschweren das Auffinden zusätzlich. Daher empfiehlt die Polizei, bei einer Sichtung des Jungen auf laute Rufe zu verzichten, um ihn nicht zu erschrecken.
Um auf Pawlos‘ Abwesenheit aufmerksam zu machen, wurden bunte Luftballons in Weilburg aufgehängt. Zudem spielen Polizeiautos Tonaufnahmen von Pawlos‘ Mutter ab, um ihn anzulocken, und auch Musik, die ihm bekannt ist, könnte helfen, ihn zu finden. Es gibt Hinweise darauf, dass Pawlos sich möglicherweise in der Nähe von Gewässern aufhält, da viele autistische Kinder eine Vorliebe dafür haben. In diesem Zusammenhang warnt Weber, dass es besonders gefährlich sein kann, wenn er allein in der Nähe von Gewässern ist.
Die Polizei hat Bandansagen in der Stadt abgespielt, die darauf abzielen, Pawlos zu erreichen. Bürgermeister Johannes Hanisch appellierte an die Bevölkerung, in Gärten und Anliegerstraßen nach dem Jungen zu suchen. „Pawlos trägt zuletzt einen gestreiften Pullover und eine graue Jeans“, teilte die Polizei mit. Es bleibt zu hoffen, dass die intensive Suche und die besondere Aufmerksamkeit durch die Bevölkerung bald positive Ergebnisse bringen.
Die Ermittler schließen ein Verbrechen nicht aus, gehen jedoch nicht davon aus, dass eines vorliegt. Die polizeilichen Suchaktionen werden auch nachts fortgesetzt, wobei verschiedene Einsatzkräfte wie Hubschrauber und Hundestaffeln beteiligt sind. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, im Falle einer Sichtung den Notruf 110 zu wählen oder eine Polizeidienststelle zu kontaktieren. Bei einem vermissten Kind wie Pawlos ist jede Hilfe und jede Information von entscheidender Bedeutung.