
In der letzten Folge der ARD-Quizshow „Wer weiß denn sowas“ sorgte ein Verkehrsthema aus Kassel für Aufsehen. Der Moderator Bernhard Hoëcker scheiterte an einer Frage zur Verkehrssituation in Kassel-Wilhelmshöhe. Diese Episode wurde am 13. März ausgestrahlt, und die Gäste waren die Sängerinnen Ambre Vallet und Jenice. Die entscheidende Frage lautete: „Was sorgt in Kassel in der Nähe des Schlosses Wilhelmshöhe bei Autofahrern seit einigen Jahren für Irritationen?“
Die Antwortmöglichkeiten umfassten unter anderem skurrile Aspekte wie „Ampeln mit grüner oberer und roter unterer Leuchte“, „Fantasieschilder, die das Parken am Straßenrand verbieten“ und „an Zebrastreifen aufgestellte Schaufensterpuppen.“ Während sowohl Hoëcker als auch Vallet zu der falschen Antwort (C: Schaufensterpuppen) griffen, hätte die korrekte Antwort B – die Fantasieschilder – sein müssen. Diese blauen Parkverbotsschilder wurden von Hessen Kassel Heritage entworfen und stehen an der Wilhelmshöher Allee.
Parkverbotsschilder ohne rechtliche Grundlage
Bemerkenswert ist, dass die genannten Parkverbotsschilder in der Straßenverkehrsordnung nicht verankert sind. Dies hat Bernd Stein, Fachanwalt für Verkehrsrecht, scharf kritisiert. Er bezeichnete die Schilder als überflüssige „Eigenbauten“ ohne rechtliche Wirksamkeit. Dennoch genehmigte die Stadt Kassel, dass diese Schilder aufgestellt wurden, um Autofahrer zu informieren – ein Ansatz, der offenbar nicht auf breite Zustimmung stößt.
Die Gestaltung der Schilder wurde notwendig, nachdem die Kasseler Ortstafeln neu positioniert wurden, was dazu führte, dass der Bereich zwischen den Ortstafeln und dem Schloss als außerorts gilt. Daher sind offizielle Parkverbotsschilder im ohnehin unzulässigen Parkbereich nicht erforderlich. Eine Sprecherin von Hessen Kassel Heritage erklärte, dass das Aufstellen offizieller Schilder außerhalb geschlossener Ortschaften nicht möglich ist.
Verkehrssituation in Kassel
Zusätzlich gibt es in Kassel weitreichende Überlegungen zur Verkehrsregelung im Allgemeinen. Laut Informationen von rp-kassel.hessen.de erfordert jede Abweichung von den Bau- und Betriebsvorschriften der StVZO eine Ausnahmegenehmigung, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Diese Genehmigungen beziehen sich vor allem auf Großraum- und Schwerverkehr sowie besondere Fahrzeuge, die nicht den Zulassungsvorschriften entsprechen.
Dennoch wird die Diskussion um die Fantasieschilder und deren praktische Bedeutung deutlich. Der Verkehrsrechtsanwalt Stein hebt hervor, dass der derzeitige gesetzliche Rahmen klar ist und keine weiteren Maßnahmen durch die fantasievoll gestalteten Schilder notwendig sind. Die Anhäufung von Problematiken, wie beispielsweise den kürzlichen Autodiebstählen in Kassel, bei denen 14 hochwertige Fahrzeuge entwendet wurden, verdeutlicht zudem die Herausforderungen, mit denen die Stadt derzeit konfrontiert ist.
Die aktuelle Episode der Quizshow ist bis zum 13. April in der ARD-Mediathek verfügbar, und es bleibt abzuwarten, ob die Diskussion um die Fantasieschilder in Kassel noch weitere Wellen schlägt.
Für weitere Informationen über die Verkehrssituation in Kassel und die gesetzlichen Rahmenbedingungen wird auf die Berichterstattung von Merkur, HNA sowie rp-kassel verwiesen.