
Yannic Seidenberg, ein bekannter Profi-Eishockeyspieler, hat einen neuen Vertrag bei den Kassel Huskies unterschrieben, wie die Giessener Allgemeine berichtet. Seine Rückkehr in den aktiven Spielbetrieb folgt einer mehr als zweijährigen Doping-Sperre, die ihn seit September 2022 vorläufig aus dem Verkehr gezogen hatte.
Die Sperre wurde vom Deutschen Sportschiedsgericht (DIS) ausgesprochen und folgte dem Antrag der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA). Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem bei Seidenberg bei einer Trainingskontrolle am 19. Januar 2022 Testosteron in seiner Probe nachgewiesen wurde. Zudem wurde die verbotene Substanz DHEA festgestellt, die auf der WADA-Verbotliste steht und in die Kategorie anabol-androgene Steroide fällt. Seidenbergs Sperre gilt rückwirkend ab dem 14. September 2022, was bedeutet, dass alle Wettkampfergebnisse vom 19. Januar 2022 bis zu diesem Datum annulliert werden, einschließlich der Aberkennung von Medaillen und Punkten.
Rückkehr nach langem Weg
Seit Mitte Januar 2025 trainiert Seidenberg bereits bei den Huskies. Sportdirektor Daniel Kreutzer lobte die Fitness und Leistung des Spielers im Training und hebt hervor, dass Seidenberg eine wichtige Verstärkung für die entscheidende Phase der Saison darstellt. Der Spieler wird am 14. März 2025 wieder spielberechtigt sein und könnte somit einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf der Saison haben, in der die Kassel Huskies aktuell auf dem dritten Tabellenplatz in der DEL2 stehen.
Seidenberg selbst äußerte sich in einem Statement über seinen Instagram-Account zu seiner Situation. Er bezog sich dabei auch auf die rechtlichen Auseinandersetzungen, in denen er seine Unschuld beteuert hat. Er machte zudem einen Arzt für den möglichen Dopingverstoß verantwortlich und erklärte, dass er die Kosten des Verfahrens trage.
Schwere Vorwürfe und rechtliche Schritte
Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die schweren Vorwürfe, die gegen Seidenberg erhoben wurden, sind sowohl sportlich als auch strafrechtlich von Bedeutung. Die Staatsanwaltschaft München I führt ein unabhängiges Ermittlungsverfahren parallel zu den sportrechtlichen Auseinandersetzungen. Um gegen die Entscheidung des DIS vorzugehen, besteht die Möglichkeit, ein Rechtsmittel vor dem internationalen Sportschiedsgericht (CAS) einzulegen.
Yannic Seidenberg ist nicht nur in Deutschland aktiv gewesen, sondern hat auch Erfolge mit der Nationalmannschaft gefeiert. Besonders bemerkenswert ist der Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018, was seinen Stellenwert im deutschen Eishockey unterstreicht. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Vorfälle auf seine Karriere auswirken werden, insbesondere in Anbetracht der strengen Anti-Doping-Regeln, die fest im Sport verankert sind, wie im Gesetz über Doping im Sport niedergelegt.