
Hans Roth, ein 69-jähriger Kommunalpolitiker und seit 2016 Ortsvorsteher in Rothenditmold, setzt sich für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) ein und kandidiert bei der kommenden Bundestagswahl. Mit einer Partei, die etwa 3.000 Mitglieder zählt und vom Verfassungsschutz beobachtet wird, sieht sich Roth auf Listenplatz 2 positioniert. Trotz seiner Bundestagskandidatur betont er seine tiefe Verwurzelung in der Kommunalpolitik.
Als überzeugtes MLPD-Mitglied möchte Roth durch seine Kandidatur die Prinzipien der Partei unterstreichen. Er ist besonders an der Entwicklung des Henschel-Areals interessiert, und sieht die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft. In seinen Äußerungen kritisiert er die als „pseudo-sozialistisch“ wahrgenommenen Strukturen und stellt fest, dass der Sozialismus in seiner heutigen Form nicht existiert. Trotz seiner skeptischen Sicht auf den Sozialismus beschreibt Roth auch die gegenwärtige Gesellschaft als diktatorisch.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Roth verfolgt eine kritische Haltung gegenüber der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung. In seinen Äußerungen warnt er vor einer möglichen Umweltkatastrophe und sieht die Menschheit in großer Gefahr. Zudem nimmt er zu den Waffenlieferungen an die Ukraine Stellung und bezeichnet den Konflikt als imperialistischen Krieg, wodurch er seine pazifistischen Ansichten untermauert.
Politisch sieht Roth die AfD kritisch und fordert deren Verbot. Er ist seit 1985 Mitglied der MLPD und lebt seit 1981 in Kassel. Über 50 Jahre Gewerkschaftserfahrung bei Verdi bringt er mit in sein politisches Engagement. Seine Erfahrungen und der Wunsch nach einer Kritik der kapitalistischen Gesellschaft prägen seine politischen Ambitionen.
Kommunalpolitische Tätigkeit
Als Kommunalpolitiker tritt Roth für das Wahlbündnis AUF-Kassel ein und engagiert sich aktiv im Ortsbeirat eines sozial schwächeren Stadtteils. Hier setzt er sich für die Selbstbestimmung der Menschen in ihren Interessen ein und kritisiert die Unterordnung der Stadtfinanzen unter Monopolinteressen. Dabei betont er die Notwendigkeit, die Wurzel des Übels anzugehen und sich für Jugendliche und Kinder zu engagieren.
Der Protest von Gartenpächtern gegen die Bebauung einer Kleingartenanlage in Kassel zeigt Roths Engagement für die Belange der Bürger. Zudem ruft er zur Stimmabgabe für die MLPD auf, um Nichtwähler zu mobilisieren und die Verantwortung der Politik zu hinterfragen. Seine verzweigte Erfahrung in der Behindertenhilfe und die damit verbundene 40-jährige Tätigkeit unterstreichen sein soziales Engagement.
Roth, der in seiner Freizeit gerne Geige spielt, singt und Rad fährt, ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Seine Entwicklungen und politischen Visionen scheinen in einem Spannungsfeld zwischen persönlichen Werten und kommunalpolitischer Realität angesiedelt zu sein.
In einer Zeit, in der die Rolle der Parteien in der Kommunalpolitik zunehmend kontrovers diskutiert wird, setzt Roth einen klaren Fokus auf die Bürger, ihre Selbstbestimmung und die Notwendigkeit, bestehende Strukturen zu hinterfragen. In Anbetracht der wachsenden Wahlerfolge von Wählergemeinschaften und dem Mitgliederschwund traditioneller Parteien, könnte Roths Ansatz in der kommenden Bundestagswahl an Bedeutung gewinnen. Dies verdeutlicht auch, wie wichtig eine kritische Auseinandersetzung mit der politischen Landschaft in Deutschland ist, wie bpb.de thematisiert.
Sein Lebenslauf und Engagement in der MLPD zeichnen das Bild eines Politikers, der mehr als nur eine Wahlkandidatur anstrebt, sondern eine tiefere gesellschaftliche Veränderung herbeiführen will. Mit anhaltendem Fokus auf Umweltfragen, sozialen Missständen und der Überwindung diktatorischer Strukturen könnte Roths Stimme in der deutschen Politik mehr Gehör finden, als es auf den ersten Blick scheint.