
In Kassel wird über eine mögliche Umbenennung der Universität nach Elisabeth Selbert diskutiert. Der Vorschlag, die Hochschule in „Elisabeth-Selbert-Universität“ (ESU) umzubenennen, stammt von der Soziologin Jutta Allmendinger, die Selbert als „Mutter des Grundgesetzes“ bezeichnet. Diese Diskussion kommt im Kontext von Selberts bedeutsamer Rolle in der deutschen Geschichte und ihrer Verdienste um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern.
Elisabeth Selbert, geboren 1896 in Kassel und verstorben 1986 in der Stadt, war eine der entscheidenden Figuren bei der Formulierung des Grundgesetzes. Ihr Einsatz führte dazu, dass der Artikel „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ im Grundgesetz verankert wurde. Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat den Vorschlag zur Namensänderung unterstützt, wogegen die Universität jedoch angibt, eine Umbenennung sei momentan nicht in Betracht zu ziehen, da der Aufwand als zu groß eingeschätzt wird. Uni-Präsidentin Ute Clement hat sich zu dem Thema bisher nicht geäußert.
Diskussion über Namensgebung
Wolfgang Schroeder, Politikwissenschaftler, wies darauf hin, dass eine sorgfältige Abwägung bei der Namensgebung nötig sei. Er argumentiert für die gesellschaftlichen Leistungen von Selbert über ihre juristische Arbeit hinaus. Das Thema Namensgebung führte zu verschiedenen Meinungen innerhalb der Stadtgesellschaft. Oberbürgermeister Sven Schoeller äußerte, Selbert sei nicht die ideale Namensgeberin für die Universität, da diese keine klassische juristische Fakultät besitze.
Schroeder schlägt vor, finanzielle Mittel durch Spenden und Crowdfunding zu mobilisieren, um die Umbenennung zu unterstützen. Er betont, dass die Benennung ein sozialer Prozess sein sollte, der die Bürger einbezieht. Dem steht Emeritierter Professor Ernst-Dieter Lantermann gegenüber, der die Benennung von Einrichtungen nach Personen kritisch sieht. Doch Schroeder kontert, dass positive emotionale Verbindungen zur Demokratie notwendig seien.
Jubiläum und Ehrungen für Selbert
Zusätzlich zu den Diskussionen um die Universität feierte der „Soroptimist International Club Kassel-Elisabeth Selbert“ am 11. Februar den 127. Geburtstag von Selbert auf dem Philipp-Scheidemann-Platz. Bei der Veranstaltung um die Statue von Selbert wurde beschlossen, sie am 19. Oktober in die Kasseler Mall of Fame aufzunehmen und mit einem Stern auszuzeichnen. Zu den weiteren Preisträger:innen gehören die Schauspielerin Sabine Wackernagel und der Oscar-Preisträger Thomas Stellmach.
Obwohl die Feierlichkeiten etwas durch den Wind, der Pappfiguren der bekannten Kasseler Frauen umblies, beeinträchtigt wurden, bleibt Selberts Erbe unbestritten. Sie gilt als Ikone der Gleichberechtigung und ihr Engagement wird auch heute noch hoch geschätzt. Ihre Bedeutung für die Gesellschaft wird durch solche Anerkennungen und den öffentlichen Diskurs weiter belebt. Eine offizielle Pressemitteilung zu den Auszeichnungen wird am folgenden Tag erwartet. In der breiteren Öffentlichkeit gewann Allmendingers Vorschlag zur Umbenennung der Universität mehr als 250 Likes auf LinkedIn, was das Interesse an Selberts Erbe unterstreicht.
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