
Die Stadt Kassel plant, den Gebäudekomplex des Gaskonzerns Wintershall Dea in der Friedrich-Ebert-Straße zu erwerben. Dies wurde von hessenschau.de berichtet, und die Stadt verfolgt das Ziel, hier ein Technisches Rathaus einzurichten. Dieses neue Verwaltungsgebäude soll die Abteilungen Stadtplanung und Bauaufsicht beherbergen und so den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen erleichtern.
Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) bestätigte, dass bereits Gespräche mit Wintershall Dea stattgefunden haben. Der Standort des Gebäudes ist zentral gelegen, was für die Stadtverwaltung von Vorteil ist. Zusätzlich plant die Stadt, zwei unbebaute Flächen in der Nähe zu erwerben, die Potenzial für zukünftige Entwicklungsprojekte bieten. Laut hna.de war ursprünglich ein anderer Standort, die ehemalige Sparkassenimmobilie in der Wolfsschlucht, für das Technische Rathaus ins Auge gefasst worden.
Vergangenheit von Wintershall Dea
Wintershall Dea wurde im September 2024 an den britischen Ölkonzern Harbour Energy verkauft. Bevor dieser Verkauf stattfand, beschäftigte das Unternehmen rund 500 Mitarbeiter am Kasseler Standort. Aktuell sind jedoch nur noch 28 Personen in Kassel tätig, während der Großteil des Gebäudes seit dem Verkauf leer steht. Wintershall Dea unterstützt die Pläne der Stadt und hat Interesse daran, dass die Immobilie sinnvoll weiter genutzt wird.
Der Gebäudekomplex hat eine Nutzfläche von über 20.000 Quadratmetern. Es wird erwartet, dass Wintershall Dea weiterhin bestimmte Räume im Gebäude nutzen wird, die über einen eigenen Eingang verfügen. Der Grundstücksausschuss der Stadt Kassel wird am 12. Februar über den Kauf entscheiden, und die endgültige Entscheidung fällt in der Stadtverordnetenversammlung am 24. Februar. Ein frühzeitiger Abschluss des Kaufvertrages könnte bereits im Oktober erfolgen, sofern die Zustimmung der städtischen Gremien gegeben wird.
Daten und zukunftsorientierte Stadtentwicklung
Die Pläne für das neue Technische Rathaus stehen im Einklang mit einer zunehmenden Fokussierung auf die Nutzung von Daten für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat in einem aktuellen Bericht betont, wie wichtig kommunale Daten für die Gestaltung von Bürgerdiensten und Verwaltungsprozessen sind. Die Erkenntnis, dass Daten aus der Verwaltungsdigitalisierung und digitalen Angeboten für die Stadtentwicklung essenziell sind, gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Der Leitfaden „Kommunale Daten richtig nutzen“ des Fraunhofer-Instituts bietet kommunalen Verwaltungen praxisnahe Anleitungen, um den Entwicklungsstand der Digitalisierung zu bewerten und die Potenziale der Datennutzung zu erkennen. Dieser Handlungsleitfaden zeigt die Notwendigkeit, Daten zu erfassen, zu analysieren und effizient zu nutzen, um zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.