Kassel

Gen Z im Job: Arbeitssuche zwischen Druck und neuen Erwartungen!

Die hohe Arbeitslosenquote unter der Generation Z sorgt für Besorgnis und hat zur Debatte über Bildungssysteme sowie die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt geführt. Experten sehen hierbei weniger die Jugendlichen selbst als die Hauptursache, sondern vielmehr die Hochschulen, die häufig „wertlose Abschlüsse“ vermitteln. Laut einem Artikel von Merkur scheinen diese Abschlüsse nicht die nötigen praktischen Fähigkeiten zu lehren, die auf dem aktuellen Arbeitsmarkt gefragt sind.

So argumentiert Peter Hitchens, dass Berufe wie Klempner oder Elektriker erfolgversprechendere Lebensperspektiven bieten könnten als viele akademische Laufbahnen. Jeff Bulanda von Jobs for the Future fordert mehr Transparenz über die Kosten und den Wert von Bildungswegen.

Globale Trends und lokale Herausforderungen

Die Problematik der hohen Arbeitslosigkeit unter der Gen Z ist kein isoliertes Phänomen. In den USA sind rund 4 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren nicht beschäftigt oder in Ausbildung. In Spanien sind es mehr als eine halbe Million, während in Großbritannien fast 3 Millionen Gen Zers erwerbslos sind. In Deutschland waren 2024 mehr als 250.000 der 20.450.000 Personen in dieser Altersgruppe arbeitslos, was einer Quote von etwa 9% entspricht.

Dennoch berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung von der höchsten Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen seit Jahrzehnten, was vor allem durch Studierende mit Nebenjobs bedingt ist. Der Mangel an Fachkräften im Handwerk ist weiterhin ein drängendes Problem, da viele junge Menschen einer akademischen Ausbildung den Vorzug geben.

Neue Werte und Anforderungen an Arbeitgeber

Innerhalb dieser angespannten Situation zeigen Umfragen, dass neue Berufseinsteiger verstärkt auf Work-Life-Balance Wert legen. Laut einer Studie der Hochschule Mainz aus dem Jahr 2022 legen 77% der befragten Bachelor-Studierenden großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Lea Poos, eine 23-jährige Werkstudentin, unterstreicht dies, indem sie betont, dass sie flexible Arbeitsbedingungen einer höheren Vergütung vorzieht.

Fihr Geschäftsführer von Kontrastfilm, Tidi von Tiedemann, teilt diese Sicht und sieht die Anpassungen an die Erwartungen junger Mitarbeiter als Möglichkeit, ihre Motivation zu steigern. Frank Darstein, ein 65-jähriger Hotelier, hingegen kritisiert diese Entwicklungen als Egoismus, der den gesellschaftlichen Wohlstand gefährde. Er fordert von der jüngeren Generation, genauso viel Leistung zu zeigen wie die vorherigen Generationen, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Um den aktuellen Arbeitsmarktanforderungen gerecht zu werden, zeigen Daten, dass 46% der Gen Z-Arbeitnehmenden in Deutschland ihre Stellen innerhalb von sechs Monaten erneut überdenken. Diese Generation ist geprägt von den Veränderungen, die durch die COVID-19-Pandemie, geopolitische Unruhen und digitale Transformation entstanden sind. Arbeitgeber stellen sich darauf ein, indem sie verstärkt auf flexible Arbeitsmodelle, Mentoring-Programme und personalisierte Recruiting-Strategien setzen.

Die Studie der ManpowerGroup, die als kostenloser Download verfügbar ist, befasst sich mit dem Potenzial der Generation Z bis 2025 und beleuchtet, wie Unternehmen diese Generation erfolgreich integrieren und entwickeln können. Arbeitgeber sind gefordert, die Bedingungen zu schaffen, die den Bedürfnissen dieser jungen Generation gerecht werden, um sie nicht zu verlieren und den Herausforderungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
tagesschau.de
Mehr dazu
manpowergroup.de

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