Hersfeld-Rotenburg

Notaufnahmen im Landkreis: Rekordzahlen und ständige Überfüllung!

Die aktuelle Situation in den deutschen Krankenhäusern wird zunehmend angespannt. Im Jahr 2023 wurden laut HNA rund 12,4 Millionen ambulante Notfälle behandelt. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2018. Die Zahl verzeichnet seit der Covid-19-Pandemie einen kontinuierlichen Anstieg. Während dieser Pandemie kam es kurzzeitig zu einem Rückgang der Fallzahlen, der anschließend jedoch mit ansteigenden Zahlen überkompensiert wurde.

Der Druck auf die Notaufnahmen ist auch in regionalen Einrichtungen deutlich spürbar. Im Klinikum Bad Hersfeld sowie im Kreiskrankenhaus (KKH) in Rotenburg steigt die Patientenzahl stetig an. So gab es im KKH im Jahr 2024 knapp 12.000 Patientenkontakte in der Notaufnahme, was einer Steigerung von 9,7 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Dr. Stefan Kortüm, Chefarzt der Klinik für Klinische Akut- und Notfallmedizin, führt die Zunahme auf mehrere Faktoren zurück, darunter die Schließung des Melsunger Krankenhauses, die dazu führt, dass vermehrt Patienten aus benachbarten Landkreisen ins KKH kommen.

Patientenströme und Versorgungsanforderungen

Ein bedeutsamer Teil der Patienten im KKH sind Selbstvorsteller. Rund 5.000 der 12.000 Notfallpatienten im Jahr 2024 meldeten sich ohne vorherige ärztliche Zuweisung in der Notaufnahme an. Zur gleichen Zeit wurden ebenfalls etwa 5.000 Patienten durch den Rettungsdienst gebracht. Es zeigt sich, dass 37 bis 38 Prozent dieser Notfälle stationär aufgenommen wurden, was dem Bundesdurchschnitt entspricht.

Im Klinikum Bad Hersfeld steigt die Menge an Patienten kontinuierlich. Konkrete Zahlen werden hier jedoch nicht veröffentlicht, was die Situation zusätzlich diffus macht. Die stationären Behandlungsbedarfszahlen liegen dort bei maximal 40 Prozent, was auf die Möglichkeit hindeutet, dass nicht immer ein echter Notfall vorliegt.

Vergleich zum Vorjahr und historische Trends

Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden in deutschen Krankenhäusern rund 9,8 Millionen ambulante Notfälle behandelt, was einen Anstieg von 3,9 Prozent im Vergleich zu 2020 darstellt. An einem Durchschnittstag versorgten die Notfallambulanzen in Deutschland rund 26.800 Menschen. Die Covid-19-Pandemie hatte 2020 mit nur 9,4 Millionen ambulanten Notfallbehandlungen zu einem drastischen Rückgang geführt, welche das niedrigste Niveau seit 2018 darstellte.

Der allgemeine Trend zeigt, dass die Zahl der Notfallbehandlungen in den letzten Jahren eine auffällige Zunahme verzeichnet hat, trotz zwischenzeitlicher Rückgänge. 2018 lag die Zahl der behandelten ambulanten Notfälle bei etwa 11,7 Millionen, während sie 2019 auf 10,9 Millionen fiel. Die Statistiken des Statistischen Bundesamtes belegen, dass krankenhausbasierte Notfallversorgungsangebote kontinuierlich für mehr Patienten zugänglich werden, was einerseits den Anstieg erklärt, andererseits auch Herausforderungen bei der Finanzierung und Ressourcenallokation mit sich bringt.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Notfallversorgung in Deutschland vor einer zunehmend herausfordernden Situation steht, in der steigende Patientenzahlen und begrenzte Ressourcen nicht nur die Patientenversorgung, sondern auch die Struktur innerhalb der Krankenhäuser auf die Probe stellen.

Für weitere Informationen über die aktuelle Situation in der Notfallversorgung in Deutschland siehe die umfassende Analyse des Deutschen Krankenhaussinstituts.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
hna.de
Weitere Infos
destatis.de
Mehr dazu
dki.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert