Hersfeld-Rotenburg

Ärzte warnen: Lungenentzündungen breiten sich in Hessen aus!

Ärzte in Deutschland, insbesondere in Hessen, schlagen Alarm. Eine Welle von Lungenentzündungen, hauptsächlich verursacht durch die Bakterien Mykoplasma pneumoniae und Chlamydia spp., breitet sich aus. Dr. Martin Ebel, ein Allgemeinmediziner aus Bad Hersfeld, hebt die Hartnäckigkeit dieser Erreger hervor. Sie können zu schweren Verläufen führen, die auch stationäre Behandlungen erforderlich machen, wie die Fuldaer Zeitung berichtet.

Aktuell zeigen Berichte, dass in der Praxis von Dr. Ebel die Zahl der Lungenentzündungen im Winterquartal auf 40 bis 50 Fälle gestiegen ist. Dies stellt eine Verdopplung dar. Besonders im Dezember musste ein Schwerpunkt mit 15 bis 20 Patienten behandelt werden, die stationäre Unterstützung benötigten. Um der Überlastung der Krankenhäuser entgegenzuwirken, wird eine ambulante Behandlung angestrebt.

Epidemiologische Hintergründe

Ein Zusammenhang zwischen den jüngsten Infektionen und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie wird vermutet. Eine Annahme von Dr. Ebel ist, dass die soziale Isolation während der Pandemie die Immunantwort vieler Menschen geschwächt hat. Diese Hypothese wird durch Daten aus einer Studie unterstützt, die zwischen März 2011 und Dezember 2012 durchgeführt wurde. In dieser Analyse wurden 783 Erwachsene mit bestätigter community-acquired pneumonia (CAP) getestet, wobei 12,3 Prozent positiv für Mykoplasmen waren. Die Studie legt nahe, dass die Nachwirkungen der zuvor bestehenden Schutzmaßnahmen nun zu einem Anstieg der Atemwegserkrankungen führen, einschließlich Mykoplasmen-Infektionen, die alle drei bis fünf Jahre Erkrankungsgipfel verursachen, wie die Helios Gesundheit erklärt.

Mykoplasmen zeigen eine hohe Übertragbarkeit, die vorwiegend durch Aerosole stattfindet. Diese Bakterien infizieren nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene. Klinische Manifestationen reichen von milder Tracheobronchitis bis zu schwerer atypischer Pneumonie. In schweren Fällen können Mykoplasmen auch andere Organe befallen, was den Ernst jeder Atemwegserkrankung unterstreicht.

Behandlungsmöglichkeiten und Prävention

Die Behandlung von Mykoplasmen und Chlamydien ist aufgrund der begrenzten Auswahl an Antibiotika herausfordernd. Es gibt zwar keine Impfung gegen diese Erreger, jedoch besteht aktuell kein Engpass bei den verfügbaren Medikamenten. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass viele Patienten zu spät erkennen, dass sie ernsthaft erkrankt sind. Lang anhaltende Symptome wie Husten werden oft nicht ärztlich abgeklärt, was die Risiken erhöht. Dr. Ebel empfiehlt daher, schwere Erkältungen ernst zu nehmen.

Die empfohlenen Präventionsmaßnahmen beinhalten neben grundlegenden Hygienemaßnahmen wie Händewaschen auch den aktiven Erhalt des Immunsystems durch Vitamin C, frische Luft, Sport im Freien und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst. Die aktuellen Umstände erfordern ein wachsendes Bewusstsein für Atemwegserkrankungen, deren Symptome von einer einfachen Erkältung bis hin zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen reichen können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fuldaerzeitung.de
Weitere Infos
pmc.ncbi.nlm.nih.gov
Mehr dazu
helios-gesundheit.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert