
In den letzten Tagen wurden im Rhein-Main-Gebiet bedeutende Fortschritte im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität erzielt. Am Freitag, dem 11. April 2025, haben Staatsanwaltschaft Wiesbaden, das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) und das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA) eine umfassende Razzia durchgeführt. Ziel waren insgesamt zwölf Objekte in Frankfurt am Main, Wiesbaden sowie in den Landkreisen Groß-Gerau und Main-Kinzig. Diese Aktion führte zur Festnahme von sechs Personen im Alter von 26 bis 32 Jahren.
Die Ermittlungen bilden einen Teil eines längerfristigen Komplexes der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen (GER Hessen), die seit mehreren Monaten die Aktivitäten einer internationalen Drogenhandelsorganisation beobachtet. Diese Gruppe steht im Verdacht, Betäubungsmittel aus Thailand und der Dominikanischen Republik nach Deutschland zu schmuggeln. Besonders auffällig sind vier Paketsendungen, die am Flughafen Frankfurt seit Dezember 2024 abgefangen wurden, darunter drei Pakete mit etwa 1,2 Tonnen Marihuana und eine mit 200 Kilogramm Kokain.
Details der Durchsuchungen
Bei den Durchsuchungen konnten die Behörden Bargeld in Höhe von fast 44.000 Euro, hochwertigen Schmuck, drei teure Uhren, Designertaschen sowie eine geringe Menge Rauschgift und verschiedene elektronische Geräte sicherstellen. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat zudem Vermögensarreste in Höhe von über einer halben Million Euro erwirkt. Von den sechs Festgenommenen sind zwei Frauen und vier Männer, wobei gegen vier von ihnen bereits Haftbefehle vorliegen. Sie werden dem Amtsgericht Wiesbaden vorgeführt. Zwei weitere Beschuldigte wurden nach Abschluss polizeilicher Maßnahmen wieder entlassen.
Die Kombination von intensiven Ermittlungen und den jüngsten Festnahmen unterstreicht die ernsthafte Bedrohung, die von organisierten Kriminalitätsgruppen ausgeht, die profitabel im Drogenhandel tätig sind. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) stellt die internationale Rauschgiftkriminalität eine erhebliche Gefahr für die innere Sicherheit in Deutschland sowie der gesamten Europäischen Union dar. Zudem profitiert die organisierte Kriminalität von den illegalen Gewinnen aus dem Drogenhandel, was eine koordinierte Reaktion von Strafverfolgungsbehörden erforderlich macht, um die Tätergruppen zu bekämpfen und deren Netzwerke zu zerschlagen.
Die Rolle des BKA
Das BKA spielt eine zentrale Rolle in der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. Dies umfasst nicht nur die Aufklärung klassischer Drogen wie Heroin, Kokain und Cannabis, sondern auch synthetische Drogen sowie neue psychoaktive Stoffe, deren Verbreitung in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Die gesetzliche Grundlage für die Bekämpfung dieser Drogen sowie deren Illegalität ist im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verankert, das auch den Umgang mit chemischen Grundstoffen reguliert, die für die Drogenherstellung benötigt werden.
Während die durchgeführten Razzien und Festnahmen im Rhein-Main-Gebiet als Erfolge gewertet werden, bleibt der Druck auf die Drogenmärkte unverändert hoch, insbesondere bei Kokain. Die Herausforderung wird durch den internationalen Drogenhandel, der oftmals über das Internet koordiniert wird, weiter verstärkt. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es gezielter Ermittlungsarbeit und einer engen Zusammenarbeit der deutschen und internationalen Behörden, um die Hintermänner der Rauschgiftkriminalität zu entlarven und die Vielfalt der Drogenverbrechen zu bekämpfen.
Besonders hervorzuheben ist die wichtige Arbeit der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER), die seit ihrer Gründung im Jahr 2012 aktiv gegen die Rauschgiftkriminalität in Hessen und darüber hinaus arbeitet. Ihre Erfolge sind ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn der Weg zur vollständigen Bekämpfung dieser schwerwiegenden Delikte noch lange vor uns liegt.